D ie ukrainische Weltklasse-Tennisspielerin Elina Switolina hat Hasskommentare in den sozialen Medien gegen sich öffentlich gemacht. In einer der zahlreichen Nachrichten, die sie auf ihrem Account teilte, hieß es: „Ich hoffe, du stirbst heute Nacht“.

Switolina, die zuvor im Viertelfinale des WTA-Turniers im kanadischen Montreal klar verloren hatte, antwortete auf die beleidigenden Nachrichten mit einer Botschaft: „An alle Wetter: Ich bin Mutter, bevor ich Athletin bin. Die Art und Weise, wie ihr mit Frauen – mit Müttern – sprecht, ist beschämend. Wenn eure Mütter eure Nachrichten sehen würden, wären sie angewidert.“

Der Sportwettenmarkt im Tennis hat in den vergangenen Jahren ein starkes Wachstum erlebt. Tennis rangiert nach Fußball auf Platz zwei der beliebtesten Sportarten und macht etwa 17 Prozent aller Sportwetten aus.

Dieses Wachstum ist eng mit der Digitalisierung, der Verbreitung von Online-Wettplattformen und dem Trend zu Live-Wetten während der Spiele verbunden. Zudem sind die Einflussfaktoren bei einem Einzelsport überschaubarer als bei Mannschaftssportarten. Das macht die Analyse und Prognose für Zocker attraktiver, die von Experten hinter den Hasskommentaren vermutet werden.

Auch für russischen Angriffskrieg erntet Ukrainerin Switolina Hass

Mit 2:6, 2:6 war Switolina zuvor gegen die ehemalige japanische Weltranglisten-Erste Naomi Osaka ausgeschieden. Die 30 Jahre alte Ukrainerin ist verheiratet mit dem französischen Profi Gael Monfils, die beiden haben eine Tochter. Sie ist die Nummer 13 der Welt.

Die von ihr veröffentlichten Hasskommentare bezogen sich auch auf den russischen Angriffskrieg gegen ihre Heimat: „Dein Land befindet sich im Krieg, und du machst dich da draußen so lächerlich“, hieß es beispielsweise. „Widerlich“, kommentierte der australische Profi Nick Kyrgios die Beleidigungen gegen seine Tenniskollegin.

Hassbotschaften in den sozialen Netzwerken sind im Tennis längst kein Einzelfall. Auch die Hamburgerin Eva Lys hat – wie unter anderem auch ihre Landsfrau Tatjana Maria oder Ex-Tennisstar Andrea Petkovic – schon auf die Problematik aufmerksam gemacht. Dieser Punkt führe „alle ins Social-Media-Verderben“, hatte Petkovic gesagt: „Das sind Leute, die offenbar teilweise ihr komplettes Gehalt auf eine Spielerin oder einen Spieler setzen, auf ein Match in einem Turnier – und gar nicht auf die Idee kommen, dass das vielleicht keine gute Idee sein könnte.“

Um die Spielerinnen im Internet besser zu schützen, führte die Damen-Profiorganisation WTA zu Beginn 2024 mit anderen Organisationen eine technologische Lösung ein. Künstliche Intelligenz soll Botschaften filtern. Tausende Posts und Kommentare, die die Regeln brechen, werden so aufgedeckt. Inzwischen gibt es bei jedem Turnier auch eine Anlaufstelle für mentale Gesundheit, es gibt Telefonnummern, an die sich die Spielerinnen wenden können.

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