Der Rettungseinsatz für die im Karakorum-Gebirge in Pakistan verunglückte Biathlon-Olympiasiegerin Laura Dahlmeier ist wieder aufgenommen worden. Das teilte ein Behördensprecher gegenüber der Deutschen Presse-Agentur mit. Bisher könne die Mission jedoch nur am Boden stattfinden. Helikopter seien aufgrund der schlechten Wetterbedingungen noch nicht gestartet. Sechs Bergretter seien auf dem Weg zu Dahlmeier. Vier erfahrene Kletterer und zwei Bergträger seien in zwei Teams auf dem Berg unterwegs, um die 31-Jährige zu bergen.

Der Rettungseinsatz war am Dienstagabend Ortszeit nach Einbruch der Dunkelheit vorübergehend eingestellt worden und sollte eigentlich bereits am kommenden Morgen Ortszeit weitergehen. Starke Winde und schlechte Sichtverhältnisse verzögerten die Mission jedoch. Man warte für den Helikopter-Einsatz nun auf ein entsprechendes Wetterfenster.

Dahlmeier war den Angaben zufolge mit ihrer Seilpartnerin Marina Krauss an dem 6069 Meter hohen Laila Peak unterwegs, als sie am Montag auf rund 5700 Metern von einem Steinschlag erfasst wurde. Krauss, die sich später mit anderen Bergsteigern auf den Abstieg begab, setzte sofort einen Notruf ab, der Rettungseinsatz wurde umgehend eingeleitet.

Wie das pakistanische Portal „dawn.com“ am Mittwoch meldete, soll es Dahlmeier gelungen sein, nach dem Unglück noch mit Krauss zu kommunizieren. Der sei es aber nicht möglich gewesen, zu der verunglückten Gefährtin zu gelangen. Sie befand sich am Berg unterhalb Dahlmeiers. Krauss habe später das Basislager erreicht und sei bei guter Gesundheit.

Thomas Huber an der Suche beteiligt

Dahlmeier hat nun mittlerweile die zweite Nacht bei Minusgraden verbracht. Die Temperaturen sinken am Laila Peak auf bis zu minus acht Grad. Es liegt Schnee. Bislang war es der pakistanischen Armee wegen des schlechten Wetters nicht möglich, in Nähe der Unfallstelle zu landen.

„Es gibt noch immer keine Klarheit über ihren Zustand“, sagte Karrar Haidri, Vizepräsident des Pakistanischen Alpenvereins, gegenüber AP: „Sie hat schwere Verletzungen erlitten, aber sie hat Sauerstoff dabei, und es ist bekannt, dass verletzte Bergsteiger tagelang überleben können.“ Die Rettungskräfte würden sich durch gefährliches Gelände kämpfen müssen, um sie zu erreichen.

An der Suche nach Dahlmeier ist offenbar auch Thomas Huber beteiligt. Der 58-Jährige und sein zwei Jahre jüngerer Bruder Alexander sind der Kletterszene als „Huberbuam“ mit spektakulären Expeditionen berühmt geworden. Diese führten sie auch nach Pakistan ins Karakorum, wo Dahlmeier verunglückte. Laut „dawn.com“ mussten diese Woche vier amerikanische Bergsteiger aus dem Gebirge gerettet werden.

Reinhold Messner kennt die Region gut. Der berühmte Bergsteiger sagte gegenüber WELT: „Wenn ein Stein irgendwo fällt, und wenn man an der falschen Stelle ist, zum falschen Moment, dann gibt es kein Überleben. Wir müssen alle hoffen, dass Frau Dahlmeier durchhält. Wir fiebern alle und hoffen, dass sie durchhält.“

Dahlmeier ist mit zwei Olympiasiegen und sieben Weltmeistertiteln die erfolgreichste deutsche Biathletin des vergangenen Jahrzehnts. Bereits 2019 beendete die Oberbayerin im Alter von nur 25 Jahren überraschend ihre Karriere als Leistungssportlerin.

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