England verteidigt den Titel bei der Fußball-EM. Das freut auch die erfahrene Lucy Bronze. Die macht nach dem Final-Drama gegen Spanien ein überraschendes Geständnis: Sie bestritt alle Spiele mit einer schweren Verletzung.

Für den Erfolg nehmen Sportlerinnen und Sportler oft große körperliche Schmerzen auf sich - Englands Fußballerin Lucy Bronze ging bei der Europameisterschaft aber noch einen Schritt weiter. Die 33-Jährige spielte das ganze Turnier in der Schweiz mit einem gebrochenen linken Schienbein. "Aber niemand wusste davon", verriet Bronze erst nach dem Finale, das die Titelverteidigerinnen im Elfmeterschießen 3:1 gegen Favorit Spanien gewannen. "Es ist sehr schmerzhaft, aber ich werde feiern", fügte sich lächelnd hinzu.

Bronze war die älteste Spielerin der Lionesses bei der EM und stand trotz ihrer Verletzung für insgesamt 598 Minuten auf dem Feld - nur drei andere Engländerinnen sammelten mehr Einsatzzeit. Schon im Viertelfinale sorgte sie für Aufsehen, als sie sich selbst eine Bandage um das rechte Bein anlegte und später im Elfmeterschießen mit einem wuchtigen Schuss den entscheidenden Treffer markierte.

Drei Verlängerungen nacheinander

Im Endspiel wurde sie in der Verlängerung ausgewechselt - aber nicht wegen des Schienbeins. "Ich habe mich heute am Knie des anderen Beins verletzt", schilderte sie in der BBC. "Deshalb habe ich von den Mädels nach dem Schweden-Spiel so viel Lob bekommen, weil ich so große Schmerzen hatte. Aber wenn das nötig ist, um für England zu spielen, dann mache ich das."

Auswahltrainerin Sarina Wiegman lobte die "wahnsinnige Mentalität" ihrer erfahrenen Verteidigerin. "Sie hatte einige Probleme mit dem Schienbein, also haben wir natürlich versucht, das in den Griff zu bekommen. Aber wenn du 120 Minuten spielst, dann gelingt das nicht, oder?", sagte Wiegman.

Die Engländerinnen hatten in allen drei K.o.-Partien mindestens die Verlängerung gebraucht, um weiterzukommen - Bronze spielte in Viertel- und Halbfinale durch. "Ich meine das auf die netteste Art, aber sie ist unmenschlich", sagte Bronzes frühere Teamkollegin und BBC-Expertin Ellen White anerkennend.

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