Für Oliver Kahn ist die fehlende Kontinuität auch ein Grund, warum der FC Bayern im Werben um internationale Top-Spieler wie Florian Wirtz zuletzt oft das Nachsehen hatte. „Viele Trainer sind gekommen und gegangen. Damit haben sich die Philosophien, die Ideen immer wieder auch verändert. Der Kader. Es fühlt sich immer wie so ein ständiger Kaderumbruch an“, sagte Kahn im Sky-Interview.
All das erzeuge „natürlich eine Art von Unruhe“, sagte der frühere Torwart und Vorstandschef der Bayern, „und da bin ich auch selbstkritisch genug, nicht dass man mich da falsch versteht, auch während meiner Zeit genau dieses Thema Kontinuität in allen Bereichen, auch das hätte ich gerne besser hinbekommen. Aber das ist etwas, wo viele Spieler dann sagen, auch Trainer übrigens, das muss ich mir schon ganz genau überlegen.“
Der vom deutschen Fußball-Rekordmeister umworbene Nationalspieler Wirtz entschied sich für den FC Liverpool. Der englische Meister zahlt ein Ablösepaket von insgesamt 150 Millionen Euro an Bayer Leverkusen.
Ist die Bundesliga noch attraktiv genug?
Ein weiterer Grund sei aber auch in der jahrelangen Bundesliga-Dominanz des FC Bayern zu suchen, meinte Kahn. „Ist die Bundesliga noch attraktiv genug für solche Spieler? Ich meine, Bayern ist jetzt in den letzten 13 Jahren zwölfmal Meister geworden. Ich glaube, da muss man sich auch viele Gedanken machen, dass das einfach wieder anders wird“, sagte der 56-Jährige.
Die Bundesliga sei in Deutschland zwar weiterhin „eine gigantische Institution“, meinte Kahn. Der attraktive Fußball hierzulande sei angesichts der eher dürftigen internationalen Titelausbeute aber womöglich „trügerisch“.
Kahn war bis 2023 zwei Jahre lang Vorstandsvorsitzender des FC Bayern München. Als Spieler brachte er es auf 86 Länderspiele und wurde unter anderem WM-Zweiter 2002. Im gleichen Jahr wurde er zum dritten Mal als Welttorhüter ausgezeichnet. Zuletzt war Kahn als Kandidat für den Posten als Sportchef beim Zweitligisten Hertha BSC im Gespräch.
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