Innenverteidigerin Kathrin Hendrich hat für einen Aufreger bei der Fußball-EM gesorgt. Wie lange die Abwehrspielerin nach ihrer Tätlichkeit gesperrt wird, steht wohl erst bald fest. Lothar Matthäus jubelt derweil über "deutsche Tugenden".
Die UEFA hat noch nicht entschieden, wie lange die deutsche Abwehrspielerin Kathrin Hendrich nach ihrer Tätlichkeit gesperrt wird. Fest steht lediglich, dass die 33-Jährige für das EM-Halbfinale am Mittwoch (21 Uhr/ARD und DAZN) gegen Spanien ausfällt, teilte der DFB unter Berufung auf die Europäische Fußball-Union mit. Der DFB wird bis Fristende am Dienstag um 11 Uhr eine schriftliche Stellungnahme zu dem aufsehenerregenden Vorgang einreichen.
Beim 6:5-Sieg im Elfmeterschießen im Viertelfinal-Duell in Basel gegen Frankreich hatte Hendrich für ihr Zerren am Zopf von Gegenspielerin Griedge Mbock Bathy in der 13. Minute die Rote Karte gesehen. Der Videobeweis hatte die Tätlichkeit entlarvt.
DFB-Sportdirektorin Nia Künzer verteidigte Hendrich. "Sie schaut in eine ganz andere Richtung und bleibt mit den Händen in den Haaren hängen. Sie hat nicht in die Haare gegriffen", sagte Künzer einen Tag nach dem Viertelfinal-Sieg. "Wir möchten auf jeden Fall unterstreichen, dass keine Absicht vorliegt."
Im Halbfinale gegen Spanien fehlt auch Nüsken gesperrt
Gegen Spanien muss Wück neben Hendrich auch auf Mittelfeldspielerin Sjoeke Nüsken nach der zweiten Gelbe Karte und Außenverteidigerin Sarai Linder verzichten. Die Wolfsburgerin hatte sich eine Kapsel-Band-Verletzung am linken Sprunggelenk zugezogen. Giulia Gwinn (Innenbandverletzung) fehlt ohnehin. Dafür ist Rechtsverteidigerin Carlotta Wamser nach abgesessener Rotsperre wieder einsatzfähig.
Zwar wird er die ganzen Sperren wohl nicht damit gemeint haben, aber dennoch hat Lothar Matthäus die sogenannten "deutschen Tugenden" in der DFB-Auswahl gelobt. Die Fußballerinnen hätten im Viertelfinale gegen Frankreich nach der frühen Roten Karte gegen Kathrin Hendrich und dem 0:1-Rückstand "Teamgeist, Leistungs- und Mentalitätswille" gezeigt. "Den deutschen Fans ist es einfach unheimlich wichtig, dass die Mannschaft ihr Herz auf dem Platz lässt", schrieb der Rekordnationalspieler in seiner Sky-Kolumne.
Durch den Viertelfinalerfolg mit 6:5 im Elfmeterschießen sei "die Euphorie im Land nochmal spürbar gestiegen", urteilte Matthäus. Das würde auch durch die Einschaltquoten im Fernsehen offenbart. "Die aktuelle Entwicklung des Frauenfußballs ist ganz klar ein Verdienst der Spielerinnen. Wie sie diesen Sport angehen und mit Leben füllen, ist schön zu sehen", schrieb der 64-Jährige. Er freue sich nun auf das Halbfinale am Mittwoch gegen Weltmeister Spanien - allerdings ohne Hendrich und Nüsken.
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