Im Kampf gegen die Uhr ist Remco Evenepoel eigentlich immer ein Topfavorit auf den Sieg. Doch beim Bergzeitfahren der Tour de France erlebt der belgische Olympiasieger ein Debakel. Er bekommt in der Gesamtwertung nun reichlich Druck von einem Deutschen.
Nach seiner Demütigung im Bergzeitfahren der Tour de France war Remco Evenepoel sichtlich angefressen: "An einem solchen Tag sollte ich unter den ersten Drei landen, aber es war einfach schlecht", sagte der belgische Doppelolympiasieger zum nächsten heftigen Rückschlag. Der Konkurrent des deutschen Senkrechtstarters Florian Lipowitz im Kampf ums Podium sucht vor der dritten Pyrenäen-Etappe händeringend nach seiner Form.
"Ich hoffe, dass es keine besondere Erklärung dafür gibt - dass ich nur ein paar schlechte Tage hatte und morgen nicht mehr", sagte Evenepoel nach seinem zwölften Platz im Zeitfahren auf der 13. Etappe, bei dem er gar vom Tageszweiten Jonas Vingegaard überholt worden war: "Mein Start war echt gut, aber nach fünf Minuten am Berg konnte ich nicht mehr mit der Kraft fahren, die ich gebraucht hätte. Eine wirklich schlechte Performance von mir."
Bereits am Donnerstag auf der ersten schweren Hochgebirgsetappe der Rundfahrt hatte Evenepoel, im Vorjahr Gesamtdritter der Tour, schlecht ausgesehen. Am Samstag könnte er auf dem dritten von drei Teilstücken in den Pyrenäen sowohl den dritten Rang als auch sein weißes Trikot des besten Jungprofis an Lipowitz verlieren. Die 182,6 Kilometer von Pau nach Luchon-Superbagnères auf der 14. Etappe führen unter anderem über den legendären Col du Tourmalet.
"Es war einfach schlecht, alles andere interessiert mich nicht"
Angesprochen auf die Topform von Lipowitz, der als erster Deutscher seit Andreas Klöden 2006 das Tourpodium in Paris erreichen könnte, reagierte Evenepoel schnippisch. "Es war einfach schlecht, alles andere interessiert mich nicht", sagte der 25 Jahre alte Ausnahmefahrer. Das galt nicht für Lipowitz. "Die letzten Meter haben sich angefühlt wie eine Ewigkeit. Jetzt könnte ich nicht glücklicher sein", sagte "Happy Lipo". Der Traum vom Podest wird ganz real. "Ich will nicht zu weit nach vorne schauen, aber es ist alles möglich", sagte Lipowitz. "Ich wollte keine Zeit verlieren, jetzt habe ich Zeit gutgemacht", sagte der deutsche Aufsteiger.
"An morgen habe ich heute nicht gedacht", sagte Lipowitz, der nur eine gute halbe Minute auf seinen Kollegen Primoz Roglic, 2021 Olympiasieger im Zeitfahren, verlor: "Ich bin einfach immer Vollgas gefahren, obwohl die letzten beiden Kilometer unglaublich hart waren."
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