Lothar Matthäus wünscht sich, dass der FC Bayern verstärkt ehemalige Spieler des Klubs einbindet. Der deutsche Fußball-Rekordnationalspieler und Sky-Experte würde in diesem Zusammenhang eine Rückkehr des einstigen Offensiv-Weltstars Franck Ribéry zum Weltverein aus München sehr begrüßen.
„Wenn Franck Ribéry bei Bayern zum Beispiel als Trainer im Nachwuchs arbeiten würde, wäre das zumindest schonmal ein kleiner Anfang“, sagte Matthäus.
Es sei „ein Problem des FC Bayern, dass man Spieler, die große Verdienste für den Verein haben, zu wenig einbindet“, betonte der einstige Kapitän der Münchner, „und wenn man sie einbindet, habe ich das Gefühl, dass man sie nach wie vor bevormunden möchte.“
Als Beispiel nannte er der einstigen Nationalspieler Mehmet Scholl, der von 2008 bis 2010 Nachwuchs-Trainer bei den Bayern war. Zunächst trainierte Scholl die U13, später übernahm er die zweite Mannschaft der Münchner. „Aber irgendwie hat es nicht richtig funktioniert, weil vielleicht von oben zu viel hineingeredet wurde“, sagt Matthäus. „Es ist wichtig, ehemaligen Spielern das Vertrauen zu geben, die Dinge selbst zu entscheiden.“
Bayerns Konkurrenten Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen machen aus Sicht von Matthäus vor, wie es gehen kann. „Dort bekleiden Vereinslegenden wie Sebastian Kehl, Lars Ricken und Simon Rolfes wichtige Positionen und treffen wichtige Entscheidungen“, sagte der 64-Jährige und fragte: „Warum sind Philipp Lahm oder Bastian Schweinsteiger nicht bei Bayern München?“
„Sie reden nach wie vor mit rein“
Die langjährigen Klubchefs Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge hätten sich nach ihren Profikarrieren als Spieler auch erst freischwimmen müssen. „Sie sind auch Legenden aus einer früheren Generation, aber sie reden nach wie vor mit rein. Das macht es sehr schwierig für andere ehemalige Spieler“, so Matthäus.
Matthäus traut Ribéry zu, sich positiv in der Nachwuchsarbeit einzubringen. „Auf dem Campus (Nachwuchsleistungszentrum des FC Bayern, d. Red.) gibt es große Talente, die ihn alle kennen. Es ist eine Motivation für junge Spieler, einem ihrer Idole nachzueifern.“
Matthäus sagte zudem: „Ich weiß noch, wie Franz Beckenbauer, Udo Lattek oder Jupp Heynckes vor mir standen. Du weißt bei solchen Persönlichkeiten, dass du alles genau so umsetzen kannst, wie sie es dir sagen, weil sie auf und außerhalb des Platzes alles selbst mitgemacht haben.“
Ribéry spielte von 2007 bis 2019 Jahre für die Bayern und strebt offenbar eine Trainerkarriere an. Das A- und B-Diplom des europäischen Fußball-Verbandes Uefa hat er bereits, im September will er an einem Kurs für das Pro-Diplom teilnehmen, der höchsten Trainer-Qualifikation im europäischen Fußball.
„Ich will Trainer werden, um wieder die Atmosphäre des Spielfelds zu spüren. Ich will im Trainingszentrum der italienischen Nationalmannschaft in Coverciano bei Florenz Coach werden, weil ich dort inzwischen zu Hause bin“, sagte Ribéry im vergangenen April der „Gazzetta dello Sport.“ Matthäus würde ihn lieber beim FC Bayern sehen, wo auch Ribérys Sohn Seif spielt. Franck Ribéry spielte von 2019 an in Italien.
In Torwart-Legende Oliver Kahn und Hasan Salihamidžić bildeten zwei ehemalige Bayern-Spieler bis Mai 2023 das sportliche Führungsduo. Der Klub und sie trennten sich einige Monate nach der Entlassung von Trainer Julian Nagelsmann.
Der einstige Weltklasse-Stürmer Miroslav Klose startete seine Trainerkarriere bei den Bayern, ist jetzt Coach des 1. FC Nürnberg. Bayerns Sportvorstand Max Eberl spielte ebenfalls für die Münchner.
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