Das Tennis-Finale der Damen beim Rasen-Klassiker ist eine historisch einseitige Sache. Iga Swiatek triumphiert und gönnt ihrer Gegnerin keinen Spielgewinn. Das gab es erst einmal in Wimbledon. Die Siegerin hat nach dem Finale indes Redebedarf.
Mit einem historischen Finalsieg und dem Wimbledon-Titel im Rücken setzte Iga Swiatek zur Medienschelte an. "Ich hoffe, dass sie mich einfach in Ruhe lassen und mich meine Arbeit machen lassen. Man sieht ja, was wir tun", sagte die 24-Jährige und bezog sich dabei auf die Kritik polnischer Medien. Mehr als ein Jahr lang hatte die Ausnahmekönnerin aus Warschau kein Turnier gewonnen, war von der Spitze der Weltrangliste auf Platz acht abgerutscht - mit dem Triumph an der Church Road meldete sie sich nun eindrucksvoll zurück.
Wie sie und ihr Team in den letzten Monaten von der polnischen Presse behandelt worden seien, sei "nicht wirklich angenehm" gewesen, betonte Swiatek nach ihrem krachenden 6:0, 6:0-Erfolg im Endspiel des Rasen-Klassikers gegen die US-Amerikanerin Amanda Anisimova. Sie habe bereits "eine Menge bewiesen", sagte die nun sechsmalige Grand-Slam-Siegerin: "Ich weiß, dass die Leute immer mehr wollen. Aber es ist mein eigener Prozess, mein eigenes Leben und meine eigene Karriere", sagte Swiatek deutlich. Sie hoffe, dass die Medien ihr "die Freiheit lassen, meine Arbeit so zu machen, wie ich es möchte."
"Das hat es seit 114 Jahren nicht gegeben"
Nach dem Triumph gab es zumindest erstmal reichlich Lob für Swiatek, teilweise auch bizarre Formulierungen. Der "Super Express" schrieb etwa: "Die polnische Zerstörerin Swiatek ist Königin von Wimbledon." Einen sehr schwierigen Vergleich fand die "Gazeta Wyborcza". Dort hieß es: "Das war ein Massaker mit der Kettensäge: Iga Swiatek hat Amanda Anisimova mit 6:0, 6:0 geschlagen." Bei der "Przeglad Sportowy" wurden derweil moderatere Töne angestimmt: "Sie hat es geschafft! Iga Swiatek ist Meisterin von Wimbledon! Ein solches Finale hat es seit 114 Jahren nicht mehr gegeben!"
Und im Moment läuft das wieder richtig gut. Nach vier Titeln in Roland Garros (Sand) sowie ihrem US-Open-Triumph 2022 (Hartplatz) hat Swiatek nun auf allen drei Belägen einen Major-Titel gewonnen - als jüngste Spielerin seit Serena Williams 2002. Ein 6:0, 6:0 in einem Grand-Slam-Finale hatte es dazu in der Open Era erst einmal gegeben, als Steffi Graf 1988 gegen Natallja Swerawa gewann.
Swiatek war mit geringen Erwartungen in den Südwesten Londons gereist, einen Rasentitel hatte sie zuvor noch nie gewonnen. Auch deshalb fühle sich der Titel an der Church Road wie der US-Open-Sieg 2022 "besser an" als ihre French-Open-Triumphe, sagte Swiatek, "weil das niemand erwartet hat." Den Partyplan kannte sie kurz nach ihrem Sieg noch nicht. "Ich weiß nicht, was das Team und meine Familie vorhaben. Sie feiern schon seit zwei Stunden. Sie sind in einer anderen Phase", sagte Swiatek mit einem Lachen: "Aber ich schließe mich ihnen ganz sicher an."
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