Die deutschen Handballer verteidigen trotz ihres ersten Punktverlustes in der EM-Qualifikation ihre Tabellenführung. In Abwesenheit einiger verletzter und erkrankter Topspieler kommt die Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason im Duell mit Österreich nicht über ein Remis hinaus.
Einbruch in der Crunchtime: Deutschlands Handballer haben im ersten Spiel nach der Weltmeisterschaft einen Rückschlag erlitten. Die ersatzgeschwächte Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason kam in der EM-Qualifikation in Österreich trotz einer Vier-Tore-Führung zehn Minuten vor Spielende nicht über ein 26:26 (13:11) hinaus, hat am Samstag aber dennoch einen Matchball für das Europameisterschafts-Ticket.
"Wir haben uns teilweise naiv verhalten in der Abwehr", klagte Torhüter Andreas Wolff am ORF-Mikrofon. "Ich denke nicht, dass wir nach so einem Spiel mit einem guten Gefühl nach Hause fahren können." Rückraumspieler Luca Witzke sah "kein schlechtes Spiel" vom DHB-Team: "Wir waren kämpferisch da, wir hatten uns viel vorgenommen - nehmen aber leider nur einen Punkt mit."
Kapitän Johannes Golla war vor 6018 Zuschauern in der Wiener Steffl Arena mit fünf Toren der beste Schütze für die DHB-Auswahl, die am Donnerstagabend unter anderem auf Shootingstar Renars Uscins sowie die Kreisläufer Jannik Kohlbacher und Justus Fischer verzichten musste. Auch Juri Knorr kam nicht zum Einsatz. Trotz des verpassten Siegs wäre Deutschland (5:1 Punkte) mit einem Erfolg gegen die Österreicher am Samstag (16.30 Uhr/sportstudio.de) in Hannover die Qualifikation für die Endrunde im kommenden Jahr nicht mehr zu nehmen.
Debütant macht auf sich aufmerksam
In der ausverkauften und umgebauten Eishockey-Halle musste die DHB-Auswahl, bei der neben dem auffälligen Gummersbacher Tim Schluroff auch Tim Freihöfer von den Füchsen Berlin sein Nationalmannschaftsdebüt gab, für jedes Tor anfangs mächtig kämpfen. Hinten zeigte eine offensive Abwehrvariante vor dem gut aufgelegten Welthandballer-Kandidaten Andreas Wolff zunächst seine Wirkung. Doch nach dem 24:20 (50.) ließ die deutsche Angriffseffektivität drastisch nach. Österreich gelang mit dem starken Constantin Möstl zwischen den Pfosten das Comeback.
Die zwei besten Teams der Gruppe 7 qualifizieren sich sicher für die Europameisterschaft in Dänemark, Schweden und Norwegen (15. Januar bis 1. Februar 2026), zudem sichern die vier besten Dritten der acht Vierergruppen ihre EM-Teilnahme. In den ersten beiden Qualispielen hatte Gislasons Team im vergangenen November klare Erfolge gegen die Schweiz (35:26) und in der Türkei (36:29) gefeiert, das letzte Quali-Doppel findet im Mai statt.
Schluroff durfte vor einer stimmungsvollen Kulisse gleich von Beginn an ran und markierte beim 3:3 (13.) gleich sein erstes Länderspieltor. Insgesamt fand die deutsche Offensive zunächst aber wenig Lösungen gegen die kompakte österreichische Deckung. Der angeschlagene Spielmacher Knorr, dessen Reise nach Wien fraglich war, saß zunächst auf der Bank.
"... sonst könnten wir hier deutlich höher führen"
Beim 9:6 (21.) durch den überzeugenden Julian Köster ging Deutschland erstmals mit drei Toren in Führung. Die bewegliche DHB-Deckung leistete gute Arbeit, einzig Österreichs Kreisläufer Tobias Wagner gelangen immer wieder Durchbrüche. Die Partie blieb eng, weil Deutschland im Angriff teils beste Chancen von Außen und dem Siebenmeterstrich liegen ließ. Schluroff sicherte mit einem Freiwurf eine Zwei-Tore-Führung zur Pause.
"Offensiv treffen wir vor allem in Überzahl nicht die besten Entscheidungen. Sonst könnten wir hier deutlich höher führen", sagte DHB-Sportvorstand Ingo Meckes. So blieben die Österreicher von Ales Pajovic, der auch als Flensburger Coach tätig ist, auch nach Wiederbeginn ein hartnäckiger Gegner.
Marko Grgic fand im DHB-Team nun besser in die Partie, insgesamt liefen die Offensivmotoren auf beiden Seiten nun heißer. Wie im Vorjahr, als Deutschland gegen den kleineren Bruder bei der Heim-EM nur Remis spielte und in der Olympia-Qualifikation lediglich knapp gewann, entwickelte sich ein heißer Fight.
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