Gedämpfter Applaus eskortiert die Fußball-Stars, als sie an den Trauernden vorbei Richtung Kapelle ziehen. Keine Selfies. Keine Rufe. Kein Gedränge. Nur Stille – und Tränen.

Auch am Abend vor der Beerdigung von Diogo Jota (†28) ist Gondomar (164.000 Einwohner) vor den Toren Portos zu einem Ort der Trauer geworden. An der schlichten Kapelle, in der die Totenschau stattfindet, stehen mehr als 500 Menschen. Hinein dürfen nur Freunde und Familie.

An der Seite seines Trainers Arne Slot kämpft Kapitän Virgil van Dijk mit den Tränen. Ähnlich geht es Verteidiger Andy Robertson, der seinem Kapitän mit fast allen Liverpool-Mitspielern folgt, darunter u.a. Wataru Endo, Curtis Jones, Andy Robertson, Darwin Nunez, Federico Chiesa, Harvey Elliott, Alexis Mac Allister und Connor Bradley.

Auch ehemalige Liverpool-Teamgefährten wie James Milner (jetzt in Brighton), Jordan Henderson (Ajax Amsterdam) und Caoimhín Kelleher (FC Brentford) sind nach Gondomar gereist, um Jota zu verabschieden. Bereits am Nachmittag kamen Bruno Fernandes von Manchester United und Bernardo Silva von Manchester City – beide spielten mit Jota in der portugiesischen Nationalmannschaft.

Abschied von Jota – Stars weinen um einen Star

Bevor van Dijk die Kapelle betritt, brechen bei dem Abwehrchef die Dämme. Der Niederländer weint hemmungslos um seinen portugiesischen Freund. Nicht anreisen konnte Ex-Trainer Jürgen Klopp, der beruflich in Japan zu tun hat.

Die Welt-Elite des Fußballs trauert in einer kleinen, schmucklosen, armen Arbeiterstadt. Stars weinen um einen Star, der aber immer einer von hier geblieben war. Viele hier kannten Diogo Jota persönlich. Er war in der Nacht zum Donnerstag zusammen mit seinem Bruder André Silva (†25) tödlich in einem Lamborghini verunglückt. Beim Unfall nahe der Gemeinde Cernadilla (Spanien) brannte der Wagen aus.

Gegen 23.20 Uhr kommt der Trauertross der Liverpooler aus der Kapelle. Die Totenwache ist beendet. Ein noch immer weinender van Dijk steigt wortlos in den Mannschaftsbus. Jeder sieht: Er hat sich nicht von einem Teamgefährten verabschiedet. Er hat sich von einem Freund verabschiedet. Ein Freund, der bereits am Samstag, 10 Uhr (Ortszeit), beigesetzt wird. Seine letzte Ruhe findet er auf dem Friedhof, 50 Meter neben der kleinen Kapelle. Jotas Grab liegt mitten in dem Ort, in dem er Fußballspielen gelernt hatte.

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