Jonathan Barnett gehörte zu den wichtigsten Spielerberatern Europas. Der 75-Jährige vertrat in der Vergangenheit Top-Stars wie Gareth Bale und Jack Grealish, 2019 wurde er von „Forbes“ als mächtigster Sportagent betitelt. Nun erschüttert sein Fall England und den weltweiten Fußball. Der Brite wird in den USA mit schwerwiegenden Vorwürfen konfrontiert. Das berichten unter anderem die britische BBC und die „Los Angeles Times“.
Barnett soll eine Frau über sechs Jahre als Sexsklavin gehalten haben. Die Frau soll laut Medienberichten mittlerweile in den USA leben und nun eine Zivilklage am Bezirksgericht von Los Angeles eingereicht haben. Barnett wird beschuldigt, sie mehr als 39 Mal vergewaltigt zu haben. Die nicht namentlich genannte Frau wird in der Klage als „Jana Doe“ bezeichnet. Sie behauptet, von Barnett 2017 von Australien nach Großbritannien verschleppt worden zu sein.
Sie sei über den Zeitraum von sechs Jahren regelmäßig gefoltert und vergewaltigt worden. Er habe außerdem wiederholt „ihr Leben und das Leben ihrer minderjährigen Kinder bedroht“.
In der Klage geht es um erschütternde Vorwürfe. Bereits bei der Ankunft in Großbritannien soll Barnett der Frau gesagt haben, dass er sie „besitze“ und sie noch im Hotelzimmer vergewaltigt haben. Er habe ihr befohlen, ihm jederzeit zu gehorchen, ihn als „meinen Meister“ anzusprechen und „niemals zu sagen, dass es wehtut“. Auch erniedrigende Handlungen sollen erfolgt sein – wie das Trinken von Urin.
Barnett weist die Vorwürfe entschieden zurück und bezeichnet sie als „unwahr“ und „ohne jede Grundlage“. Seine Anwälte erklärten, man werde die Klage mit aller Kraft anfechten. Barnett erwarte, „vollständig rehabilitiert und entlastet“ zu werden.
Frau berichtet von Wasserentzug und Entwürdigungen
Die Klage bezieht sich auch auf die Sportagentur CAA Stellar, deren Mitbegründer und langjähriger Vorsitzender Barnett war. Sie hat ihren Hauptsitz in Los Angeles und betreut weltweit tausende Sportler. CAA hätte laut der Klägerin Zahlungen an sie geleistet hätten, obwohl sie weder Sportlerin noch Agentin war.
Die Frau berichtet von extremen Formen der Erniedrigung und Gewalt, darunter Fesselungen, Nahrungs- und Wasserentzug sowie Zwang zu entwürdigenden Handlungen. Warum wehrte sich die Frau nicht? In der Anklage heißt es: „Als sie erkannte, dass sie gegen ein gefährliches Raubtier machtlos war, unterwarf sich Frau Doe, um zu vermeiden, schwer geschlagen oder sogar getötet zu werden.“
Laut der Klage wurde die Frau Mitte der 1990er-Jahre von einem Freund mit Jonathan Barnett bekannt gemacht und nahm 2017 wieder Kontakt zu ihm auf, nachdem er ihr eine Nachricht über das Portal LinkedIn geschickt hatte. Nachdem sich die beiden 2017 in London zum Mittagessen getroffen hatten, bot Barnett ihr laut Klageschrift ein Arbeitsangebot an. Dies habe die Übernahme der Umzugskosten, die Unterstützung bei der Beantragung von Visa für sie und ihre beiden Kinder, die Zahlung der Schulgebühren, Wohnraum sowie ein Anfangsgehalt von 4000 Pfund und einen Sommerbonus umfasst.
Nachdem sie nach London gezogen war, bat Barnett die Frau laut Klageschrift, sich mit ihm in einem Hotelzimmer zu treffen. Dort habe Barnett ihr mitgeteilt, dass er sie „besitze“ und sie ihn „mein Herr“ nennen solle. Anschließend habe er sie aufgefordert, ihre Kleidung auszuziehen, sie zu Boden geschlagen und sie vergewaltigt, heißt es in der Klage.
In den Gerichtsunterlagen heißt es, Barnett habe sein „Geld und seine Macht genutzt, um eine Zwangskontrolle“ über die Frau auszuüben. In diversen Mails soll er „Jana Doe“ regelmäßig als „seine Sklavin“ bezeichnet haben.
CAA erklärte, von den Vorwürfen erstmals im vergangenen Jahr durch Anwälte der Frau und Medienanfragen erfahren zu haben. Die Agentur betonte, „Jane Doe“ habe nie in irgendeiner Geschäftsbeziehung zu CAA gestanden. Man habe sie umgehend aufgefordert, sich an die Strafverfolgungsbehörden zu wenden.
Barnett vertrat während seiner Laufbahn auch den französischen Nationalspieler Eduardo Camavinga. Anfang 2024 zog er sich als Spielerberater zurück.
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