Dank einer starken Teamleistung und angeführt von Isabell Werth brilliert die deutsche Dressurmannschaft im Grand Prix des CHIO in Aachen. Die Springreiter müssen sich in ihrem Nationenpreis am Abend dagegen geschlagen geben.

Der Daumen von Isabell Werth zeigte nach oben, in der Aachener Soers strahlten die Rekordolympiasiegerin und Bundestrainerin Monica Theodorescu bei Traumwetter. Der Mittwoch habe "kein gutes Karma" gehabt, "von vorne bis hinten, mit Gewitter und Unterbrechungen", sagte Theodorescu. Am Donnerstag sah das schon ganz anders aus, auch sportlich, das deutsche Dressur-Team holte sich beim Nationenpreis des CHIO den Sieg.

"Gestern haben wir alle nicht so abgeliefert, wie wir uns das vorgestellt haben", sagte die glückliche Werth nach ihrem starken Ritt: "Heute haben wir uns alle vorgenommen, das wiedergutzumachen und es besonders gut zu machen. Und das ist wirklich gelungen." Nach den ernüchternden Auftritten der deutschen Paare in der "kleinen Tour" am Vortag drehte sich die Stimmung. Werth und ihr Paradepferd Wendy tanzten mit einer Glanzleistung zum Sieg in der ersten Fünf-Sterne-Prüfung des CHIO - und die Mannschaft zum hochüberlegenen Triumph vor den Teams aus Belgien und Schweden.

"Nur ein Blick oder Sprung zur Seite, und es ist passiert"

Am Vortag waren Deutschlands Dressureiter mit dem Vier-Sterne-Grand-Prix in das Weltfest des Pferdesports gestartet, wirklich überzeugen konnte auf dem Viereck noch niemand. Auch Werth belegte mit ihrem Nachwuchsstar Special Blend lediglich Platz sechs. Zu den Wetterkapriolen gesellte sich noch eine weitere Hiobsbotschaft: Der deutsche Meister Sönke Rothenberger, eigentlich als vierter Reiter im Team, war mit seinem Spitzenpferd Fendi kurzfristig ausgefallen. So zählte das Ergebnis jedes Duos in der Teamwertung. Ohne Streichergebnis "darf nichts passieren", mahnte Werth: "Nur ein Blick oder Sprung zur Seite, und es ist passiert."

Aber ein Streichergebnis brauchte Team Deutschland im Grand Prix zu keinem Zeitpunkt. Auch Frederic Wandres mit Bluetooth (3.) sowie Katharina Hemmer mit Denoix (5.) überzeugten im Dressurstadion durchweg und nährten frühzeitig ihre Hoffnungen auf eine Nominierung für die Europameisterschaften in Crozet im August.

Kukuk und Hinners patzen

Ein zusätzliches Streichergebnis wäre für die deutschen Springreiter bei ihrem Nationenpreis am Abend dagegen Gold wert gewesen. Zur Halbzeit lag die Mannschaft von Bundestrainer Otto Becker beim prestigeträchtigen Event unter Flutlicht noch auf dem geteilten ersten Rang, dann aber patzen Olympiasieger Christian Kukuk und Sophie Hinners, die in Aachen eine unglückliche Premiere mit dem Team feierte, deutlich. "Wir hatten uns etwas ausgerechnet", bilanzierte Becker im WDR nach dem enttäuschenden vierten Rang. Vorwürfe gebe es nicht: "Es haben alle ihr Bestes gegeben."

Für einen Lichtblick sorgte so erneut nur Jana Wargers, der zwei Nullrunden gelangen. "Natürlich bin ich super happy über meine beiden Runden", sagte die 33-Jährige, "mal klappt es und mal eben nicht." Damit muss die deutsche Equipe auf ihren ersten Mannschaftssieg in Aachen seit 2022 weiter warten.

Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke