Eigentor, verschossener Elfmeter, Videobeweis: In einem packenden EM-Eröffnungsspiel sind die Schweizer Fußballerinnen mit einer Niederlage in das Turnier in ihrer Heimat gestartet. Die Elf von Trainerin Pia Sundhage um Superstar Alisha Lehmann verlor das offizielle Auftaktspiel vor 34.063 Zuschauern in Basel 1:2 (1:0) gegen Norwegen. Lehmann (16,7 Millionen Follower bei Instagram) kam in der Partie nicht zum Einsatz, war bei den Fans aber in Sachen Selfies sehr gefragt.

„Ich bin sehr enttäuscht“, sagte Cheftrainerin Sundhage über das bittere Ergebnis aus Schweizer Sicht. „Meine Spielerinnen haben mit ihrer Spielweise und ihrer Haltung gezeigt, dass sie bereit waren, zwei Schritte nach vorn zu machen.“ Es war eine historische Niederlage – erstmals verlor ein Gastgeber das Eröffnungsspiel bei einer Frauen-EM.

Die einstige Weltfußballerin Ada Hegerberg (54. Spielminute) mit ihrem 50. Länderspieltor und die Freiburgerin Julia Stierli (58./Eigentor) bescherten dem norwegischen Team von Trainerin Gemma Grainger einen optimalen Turnierstart. Nadine Riesen (28.) von Eintracht Frankfurt hatte die Schweizerinnen im St. Jakob-Park in Führung gebracht, Hegerberg verschoss noch einen Handelfmeter für Norwegen (70.).

Eine farbenfrohe Eröffnungsshow samt Choreo (Schlagerstar und Ex-DSDS-Siegerin Beatrice Egli sang die Hymne) hatte den Gastgeberinnen um die rechtzeitig fit gewordene Kapitänin Lia Wälti vom FC Arsenal zunächst Schub verliehen. Die Führung war daher verdient, zumal Géraldine Reuteler kurz zuvor aus 18 Metern den Ball an die Latte gedroschen hatte.

Norwegen verhalten, dann kommt der Doppelschlag

Norwegen blieb zunächst eher passiv. Das änderte sich nach der Pause. Nach einem Eckball traf erst Hegerberg per Kopf zum Ausgleich. Und passend zu den ersten zarten „Norge, Norge“-Rufe aus dem kleinen Gästeblock grätschte Stierli den Ball bei einem Rettungsversuch ins eigene Tor. Sundhage reagierte, brachte das 18 Jahre junge Talent Sydney Schertenleib vom FC Barcelona. Die Schweizerinnen drückten nun, hatten aber auch Glück.

Ada Hegerberg schoss beim Elfmeter den Ball kläglich am Tor vorbei. „Shit happens“, kommentierte sie später. „Schlechte Ausführung, ich will ehrlich sein. Ich werde es mir ansehen und trainieren.“

Zuvor hatte sich Finnland in der Auftaktpartie der Gruppe A 1:0 (0:0) gegen Island durchgesetzt. Bitter dabei: Abwehrchefin Glodis Viggosdottir, auch Kapitänin des FC Bayern, musste zur Halbzeitpause verletzungsbedingt ausgewechselt werden.

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