Bemerkenswerter Triumph: Laura Siegemund erreicht in Wimbledon erstmals in ihrer Karriere die dritte Runde. Sie schlägt überraschend eine Top-Spielerin - obwohl ihr Fokus schon lange nicht mehr auf dem Einzel liegt.

Laura Siegemund feierte, als hätte sie gerade ein Turnier gewonnen. Ausgelassen hüpfte sie über den "heiligen Rasen", streckte die Arme in den Himmel und nahm freudestrahlend die Glückwünsche ihrer Gegnerin entgegen. Durch das souveräne 6:2, 6:3 über die frühere US-Open-Finalistin Leylah Fernandez erreichte Siegemund erstmals im All England Club die dritte Runde. Eine Premiere im Alter von 37 Jahren - für Siegemund eine Bestätigung.

"Das ist so schön, dafür spiele ich Tennis und dafür spiele ich auch noch Einzel", sagte die Doppelspezialistin aus dem schwäbischen Metzingen bei Prime Video und fügte überglücklich hinzu: "Ich nehme das als Plus mit. Das ist ein Sahnehäubchen für mich, und ich bin froh, dass ich ein bisschen Sahne schmecken darf."

Siegemunds Fokus hat sich schon vor Jahren verschoben, im Doppel und Mixed ist sie dreimalige Grand-Slam-Gewinnerin, doch für das Ende ihrer Einzelkarriere ist sie einfach zu gut. Immer wieder verhindern Ausreißer nach oben - wie jetzt in Wimbledon - das Abrutschen in der Weltrangliste. Die dritte Runde bringt ihr wieder wichtige Punkte und zudem 152.000 Pfund (rund 177.000 Euro) Preisgeld.

Hohe Hürde wartet auf Siegemund

Am Freitag geht es für sie im Einzel weiter, dann trifft Siegemund auf Australian-Open-Champion Madison Keys (USA). Davon wollte sie zunächst auf dem Court aber noch gar nichts wissen. Die unermüdliche Siegemund, die 2016 (Bastad) und 2017 (Stuttgart) auf Sand ihre bislang einzigen Turniere gewonnen hat, wollte den Moment genießen, nach Melbourne im Januar - damals ebenfalls mit zwei Siegen - zeigte sie wieder einmal ihre ganze Klasse.

Nach leichtem Regen am Morgen war die Partie auf Court 14 mit rund zweistündiger Verspätung gestartet. Siegemund präsentierte sich sofort hellwach und nahm der an Position 29 gesetzten Fernandez das erste Aufschlagspiel ab. Nach 49 Minuten machte Siegemund den Satzgewinn perfekt. Auch im zweiten Durchgang blieb sie die bessere Spielerin und nutzte schließlich ihren zweiten Matchball zum Sieg.

Damit vollendete Siegemund auch ihren persönlichen Grand Slam: Bei allen vier Majors hat sie nun die dritte Runde erreicht. Im Doppel ist sie mit dem Sieg bei den US Open 2020, den WTA Finals 2022 und 14 weiteren Titeln deutlich erfolgreicher. Für ein Sahnehäubchen im Einzel ist sie aber immer noch gut. Madison Keys wird gewarnt sein.

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