Es ist der nächste Deal im deutschen Mediengeschäft, der für Aufsehen sorgt. Nachdem RTL zuletzt den Kauf von Sky für 150 Millionen Euro bekannt gegeben hatte, steht jetzt der Sport-Streamingdienst Dyn im Mittelpunkt. An Dyn hat noch die Axel Springer SE (zu der auch WELT gehört) die Mehrheit. Doch das wird sich ändern, sobald die Behörden zugestimmt haben. Mit der Schwarz Gruppe (zu der u.a. Lidl gehört) und der Deutschen Fußball Liga (DFL) steigen zwei neue Gesellschafter ein. Das gaben die Unternehmen heute bekannt.

Seit Sommer 2023 versorgt Dyn, bei dem Ex-DFL-Chef Christian Seifert Gründer und Gesellschafter ist, Sport-Fans mit den Handball-, Basketball-, Volleyball-, Tischtennis- und Hockey-Ligen. Mehr als 6000 Live-Spiele wurden übertragen. 2024 bekam Dyn bei den Sport Pro Awards die Auszeichnung „Best New Platform“. Auch die Handball-Weltmeisterschaften der Männer und Frauen von 2027 bis 2031 sind dort komplett zu sehen.

Der Gesellschafteranteil der Schwarz Gruppe wird sich auf einen Anteil von rund 42,5 Prozent belaufen. Ein Anteil in gleicher Höhe verbleibt bei Axel Springer. Die DFL hält künftig einen Anteil von rund 6,5 Prozent. Drittgrößter Gesellschafter ist Seifert mit rund neun Prozent.

„Die Unternehmen der Schwarz Gruppe engagieren sich als verlässlicher Partner bereits international, national und regional im Handball, Fußball, Radsport und Eishockey. Von der Produktion über den Handel bis hin zu Kreislaufwirtschaft und Digitalisierung unterstützen wir mit innovativen Lösungen für die Herausforderungen von morgen. Als strategischer Partner helfen wir Dyn Media mit unseren digitalen Lösungen dabei, seine Ziele zu erreichen und bieten gleichzeitig unseren Kunden und den Fans gemeinsam eine innovative Sportstreaming-Plattform. Die Zusammenarbeit mit Dyn Media, Axel Springer und der DFL vereint die idealen Expertisen, um das Bewegtbild-Angebot in Deutschland zukunftsfähig weiterzuentwickeln und die positiven Werte des Sports in alle Teile der Gesellschaft zu bringen“, sagt Marc Hohenberg, Geschäftsführer Sportmarketing & Cross Business in der Schwarz Gruppe.

„Weg für das weitere Wachstum von Dyn Media“

Steffen Merkel, Geschäftsführer DFL Deutsche Fußball Liga GmbH: „Die weltweiten Medienmärkte verändern sich genauso wie das Nutzungsverhalten. Die Steigerung der Erlöse bei der nationalen Medienrechte-Ausschreibung sichert eine gute wirtschaftliche Perspektive für die nächsten Jahre. Zusätzlich zu verlässlichen Medienpartnerschaften gehört es zugleich zur unternehmerischen Strategie und Verantwortung der DFL, auch neue Vermarktungsoptionen für die Bundesliga und 2. Bundesliga zu prüfen. Durch die Beteiligung an Dyn Media verfügen wir nun als Gesellschafter über direkten Zugang zu einem Unternehmen, von dessen Expertise und moderner technischer Lösung insbesondere für die Erstellung und Distribution von Medienprodukten wir überzeugt sind.“

Auch Christian Seifert lobt den Deal: „Die unternehmerische Beteiligung von Branchen-Champions wie den Unternehmen der Schwarz Gruppe sowie der DFL zusätzlich zum bestehenden Engagement von Axel Springer bereitet den Weg für das weitere Wachstum von Dyn Media. Gleichzeitig ist es eine Bestätigung unserer Strategie, durch technologisch innovative Medienkonzepte Sport-Fans auf eine neue Art und Weise anzusprechen. Die dem Unternehmen zufließenden Mittel ermöglichen den Ausbau des bestehenden nationalen Angebots und die Entwicklung neuer Geschäftsfelder wie den Zuschnitt unserer innovativen Medienplattform für Drittparteien sowie eine mögliche Internationalisierung unseres Konzepts.“

Claudius Senst, Chief Operating Officer Axel Springer SE, sagt:Für Axel Springer war der frühzeitige Einstieg und aktive Aufbau von Dyn Media eine logische Konsequenz aus einer unserer journalistischen Kernkompetenzen: der Sportberichterstattung. Jetzt treten wir in die nächste Phase der Weiterentwicklung der Marke ein. Unsere neuen Partner passen perfekt zu unserer Vision von Dyn als innovatives, reichweitenstarkes und ausgezeichnet zu vermarktendes Bewegtbild-Angebot für Fans.“

Der deutsche TV- und Streaming-Markt ist also in Bewegung wie lange nicht mehr. Das spricht für die Attraktivität und die Wachstumsperspektive von Live-Sport in Deutschland.

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