Ehrenpräsident Uli Hoeneß vom FC Bayern hat Rekordnationalspieler Lothar Matthäus für dessen Aussagen zum Transferpoker um Nick Woltemade scharf kritisiert. Matthäus habe „nicht alle Tassen im Schrank“, sagte der 73-Jährige dem „Kicker“. Generell habe er ein Problem mit der Meinungsmache von Ex-Profis. „Diese Experten sind mir schon lange ein Dorn im Auge“, sagte Hoeneß.
Gegenüber „Bild“ wehrt sich Matthäus, der Woltemades Kaufpreis auf 80 bis 100 Millionen Euro taxiert hatte, gegen die Anschuldigungen von Hoeneß und holt zum verbalen Gegenschlag aus.
Matthäus über ...
... sein Verhältnis zu Hoeneß: „Zunächst muss ich sagen: Ich bin die Beleidigungen von Uli Hoeneß gewohnt und nehme sie nicht mehr ernst. Das macht er seit 20, 25 Jahren. Das lasse ich nicht an mich herankommen, da bekommst du eine dicke Haut. Ich bin informiert, was auf dem Markt los ist. Als möglichen Preis habe ich 80 bis 100 Millionen gesagt, da hat Uli Hoeneß anscheinend mal wieder nicht richtig nachgelesen. Es geht ihm nur darum, andere Menschen zu attackieren, um von eigenen Fehlern abzulenken.“
... Hoeneß als Funktionär: „Uli Hoeneß lebt nach wie vor in seiner Welt und hat immer noch nicht verstanden, dass sich nicht nur der Fußball, sondern auch das Business weiterentwickelt hat. Er ist womöglich, was den Transfermarkt betrifft, nicht mehr auf Stand. Bayern München will einen Spieler, der nun eben diesen Markt hat. Zur Erinnerung: Der FC Bayern hat für Lucas Hernandez 2019 schon 80 Millionen ausgegeben.“
... die mögliche Ablösesumme für Woltemade: „Ich kenne den Markt, national wie international. Und ich halte diese Einschätzung nach wie vor für richtig. Gittens kostet rund 60 Millionen und ist kein Nationalspieler, hat zudem eine schwächere Saison hinter sich. Ein Spieler wie Woltemade hat seinen Preis, er hat noch drei Jahre Vertrag in Stuttgart, ist DFB-Pokalsieger, Nationalspieler und hat seinen Wert als Torschützenkönig bei der U21-EM erneut untermauert. Zudem wirbt die internationale Konkurrenz um ihn – und auch der VfB und sein Neffe Sebastian wollen ihn nicht verkaufen. Zudem ist Stuttgart inzwischen finanziell so aufgestellt, dass es keinen Zwang mehr gibt, Spieler wie ihn zu verkaufen.“
... die Scouts der Bayern: „Hoeneß sollte intern aufarbeiten: Wieso hat der FC Bayern mit seinen Scouts Woltemade nicht früher entdeckt, wieso ist man erst jetzt auf ihn aufmerksam geworden? Mit Woltemade haben die VfB-Verantwortlichen einen deutlich besseren Job gemacht. Der FC Bayern hat stattdessen Joao Palhinha für 50 Millionen geholt, der bisher nur ein Ergänzungsspieler ist, selbst in unwichtigen Spielen kaum zum Einsatz kommt. Das sind die Probleme, die Hoeneß bekämpfen sollte.“
... den Vorwurf Hoeneß‘, die Ablösesumme in die Höhe zu treiben: „Ich bin Experte, Journalist und verfolge das Fußballgeschehen tagtäglich, somit bin ich auf dem neuesten Stand. Und übrigens: Wenn vom FC Bayern bezahlte Legenden wie zuletzt von Woltemade schwärmen und sagen, dass der FC Bayern ihn unbedingt verpflichten müsse, dann machen sie den Spieler auch interessanter und teurer.“
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