Im deutschen Fußball bahnt sich ein Transfer-Coup an – es sei denn, der VfB Stuttgart spielt nicht mit. Aktuell sieht es jedenfalls danach aus, als würde der FC Bayern bei der avisierten Verpflichtung von Shootingstar Nick Woltemade auf erbitterten Widerstand stoßen. Die Schwaben machten ihre Position im Poker um den deutschen-U21-Nationaltürmer recht deutlich.
Nach einem Bericht von „Bild“ basteln die Münchener hinter den Kulissen seit einigen Tagen mit Hochdruck an ihrem Transfer-Befreiungsschlag: Der 23 Jahre alte Woltemade hat dem Meister zugesagt, er will wechseln.
Die VfB-Verantwortlichen sollen über dieses Vorgehen verärgert sein, sie haben von den Gesprächen, die im Hintergrund liefen, offenbar nichts gewusst und wurden überrascht. Klar ist, Stand jetzt, nur: Das Ringen um die Dienste des 1,98 Meter großen Torjägers beginnt – und der Kampf dürfte hart werden.
„Es gibt kein alternatives Planungsszenario“
Stuttgarts Sportvorstand Fabian Wohlgemuth äußerte sich bei „Bild“: „Dass anderen diese Entwicklung nicht verborgen geblieben ist und jetzt fast jeden Tag vom Interesse anderer Vereine zu lesen ist, ändert nichts an der Tatsache, dass der Weg von Nick bei uns noch lange nicht beendet ist.“
Den Flirt der Bayern mit Woltemade bedachte er mit einer klaren Ansage: „Wir planen fest mit Nick und wollen auch im kommenden Jahr von seinen sportlichen Qualitäten profitieren. Dazu gibt es kein alternatives Planungsszenario.“
Auch Stuttgarts Klubchef Alexander Wehrle hatte jüngst ja betont, dass Woltemade nicht zum Verkauf stünde. „Wir gehen mit Nick in die nächste Saison. Punkt!“, sagte er der „Stuttgarter Zeitung“. Dessen Kontrakt beim VfB ist noch bis Sommer 2028 gültig.
Daher wird es über eine mögliche Transfersumme wohl auch interne Debatten geben. Während die avisierten 60 Millionen Euro für Woltemade den Bayern deutlich zu hoch sind, soll es beim VfB Stimmen geben, die vehement fordern, Woltemade müsse eher 80 Millionen kosten, um von der „Unverkäuflich“-Aussage eventuell doch noch abzurücken.
Die Indizien für einen Vorstoß der Bayern sind mittlerweile hinlänglich gegeben. Am Rande des Basketball-Finales, dass der FC Bayern Donnerstag gegen Ulm für sich entschied und die Meisterschaft feierte, sagte Klub-Präsident Herbert Hainer, Woltemade habe sich „gut entwickelt. Wir sind happy, dass er in der U21 so gut spielt. Man muss sehen: Ob er mal für Bayern spielt, steht in den Sternen …“
Vertragsverlängerung in Stuttgart abgelehnt
Die Münchener hatten zuvor schon am Rande der Klub-WM die Wechselgerüchte befeuert. „Der Nick spielt sehr gut, ist in richtig guter Form. Er ist ein junger deutscher Spieler, der sehr, sehr interessant ist“, sagte Sportdirektor Christoph Freund.
Dabei VfB wollte den laufenden Vertrag von Woltemade eigentlich vorzeitig ausdehnen – samt Gehaltserhöhung. Das Management des Spielers, der bei der U21-EM sechs Treffern die Torschützenliste anführt, soll den Schwaben jedoch eine Absage erteilt haben.
Woltemade hat furiose Wochen hinter sich: Erst gewann er mit dem VfB den DFB-Pokal, dann debütierte er beim Final-Four-Turnier der Nations League in der A-Nationalmannschaft und nun greift er mit der U21 nach dem EM-Titel.
Nach dem Finale am Samstag in Bratislava gegen Titelverteidiger England (21.00 Uhr, Sat.1) dürften die Verhandlungen richtig Fahrt aufnehmen.
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