Die Münchner Basketball-Stars beweisen Nervenstärke und können doch noch in eigener Halle Meister werden. Bei Gegner Ulm fehlt ein Youngster, der zum NBA-Draft reist - und damit den Ärger auf die Liga weiter anheizt.
Noa Essengue saß im Flieger nach New York, aber immerhin Ben Saraf stand seinem Klub Ratiopharm Ulm gegen Bayern München zur Verfügung - und das soll auch im entscheidenden Spiel um die deutsche Basketball-Meisterschaft so bleiben. "Ben hat sich festgelegt, dass er hier bleibt, also gehe ich davon aus, dass er am Donnerstag dabei ist", sagte Ulms Trainer Ty Harrelson über den 19 Jahre alten Israeli.
Sein Team hatte ohne das französische Talent Essengue, das sich im NBA-Draft Hoffnungen auf einen Top-Vertrag macht und deshalb bereits in die USA aufgebrochen war, gegen die Bayern den 2:2-Ausgleich in der Finalserie kassiert. Das 53:67 (32:32) war erst die zweite Saisonniederlage vor heimischem Publikum und ein herber Rückschlag für die Titelhoffnungen der Ulmer. Ulms Trainer Ty Harrelson haderte unter anderem mit den vielen Ballverlusten seiner Mannschaft, die kaum einen richtigen Rhythmus aufbauen konnte.
"Wir haben offensiv nichts hingekriegt", sagte Kapitän Philipp Herkenhoff: "Wir haben einfach nicht mit dem Selbstvertrauen gespielt, wie wir es sonst tun. Das hat uns das Spiel gekostet." Jetzt muss ein Auswärtssieg für den zweiten Meistertitel nach 2023 her: Am Donnerstag (20 Uhr/Dyn) steigt der Showdown im Münchner SAP Garden.
"Großer Sieg für uns"
Denn das Starensemble von Weltmeister-Trainer Gordon Herbert hat die Titelentscheidung in die eigene Halle verlegt. Der Auftritt am Dienstag war ein starkes Statement der Münchner. Das Momentum ist jetzt womöglich wieder beim Titelverteidiger. "Das war ein großer Sieg für uns", sagte Napier, der 15 Punkte in Spiel vier beigesteuert hatte. Drei Tage nach ihrer dramatischen Heimniederlage waren die Bayern im Hexenkessel in Neu-Ulm zum Siegen verdammt - und zeigten eine bemerkenswerte Reaktion. "Die Serie ist verdammt eng. Wir haben großartige Defense gespielt und hatten gute Läufe", erklärte Napier am Dyn-Mikrofon.
Für Ulm spielt auch der Ärger auf die Basketball Bundesliga (BBL) weiter mit, denn: Die Ansetzung der Spiele vier und fünf in der Serie überschnitt sich mit der Talente-Auswahl der NBA (Mittwoch/Donnerstag), bei der Essengue und Saraf mit in der Verlosung sind. "Unser Vorwurf geht eindeutig an die Liga, die mit der Terminierung unsere Spieler zwischen ihren Träumen aufreibt", hatte Ulms Sportdirektor Thorsten Leibenath vor dem Spiel gesagt.
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