Polens Nationaltrainer Michal Probierz hat Robert Lewandowski als Kapitän abgesetzt. Der Stürmer boykottiert auch deshalb ab sofort das Team und will erst wieder spielen, wenn Probierz weg ist. Die Mannschaft soll über den Abschied des Weltstars aber gar nicht so traurig sein.
Robert Lewandowski hat sich abgewandt und geht. Das Bild, das der polnische Stürmerstar zu seiner explosiven Rücktrittserklärung aus der Nationalmannschaft ins Netz stellte, hat Symbolcharakter - soll aber noch nicht das Ende sein. "RL9" sucht die Machtprobe mit Michal Probierz, will den Coach aus dem Amt drängen und plant nach dem spektakulären "Er oder ich" die triumphale Rückkehr.
"In Anbetracht der Umstände und des Vertrauensverlusts in den Trainer habe ich beschlossen, nicht mehr für die polnische Nationalmannschaft zu spielen, solange er das Sagen hat", verkündete "Lewy" auf Instagram. Zugleich drückte der 36-Jährige seine Hoffnung aus, irgendwann doch "noch einmal für die besten Fans der Welt zu spielen".
Das Blatt "Sport" schimpfte den Angreifer, der auch beim FC Barcelona aufs Abstellgleis zu geraten droht, einen "Erpresser". Die Zeitung "Rzeczpospolita" schrieb von "Krieg", und der "Super Express" sah einen "Tornado durch die Nationalmannschaft" ziehen. Zuvor hatte Trainer Probierz seinem Kapitän am Telefon mitgeteilt, dass er das Spielführer-Amt an Mittelfeldmann Piotr Zielinski von Inter Mailand übertragen werde.
Mannschaft reagiert laut Bericht mit Applaus
Es war wohl auch eine Reaktion auf Lewandowskis Entscheidung, auf die Länderspiele gegen Moldau (2:0) und am Dienstag in der WM-Quali in Finnland wegen "mentaler Müdigkeit" zu verzichten. Als Lewandowski am vergangenen Freitag dann plötzlich doch zur ersten Partie in Chorzow erschien - offiziell, um seinen Kumpel Kamil Grosicki zu verabschieden -, würdigten sich Star und Trainer keines Blickes. Nach der Hymne gab es eine halbherzige Umarmung.
2021 war Lewandowski schon am Sturz von Trainer Jerzy Brzeczek beteiligt gewesen, der trotz Gruppensiegs in der EM-Qualifikation gehen musste. Und diesmal? "Kein Spieler ist wichtiger als das Team", sagte der Ex-Schalker Tomasz Hajto als TV-Experte bei Polsat, "nicht Ronaldo, nicht Modric, nicht Messi", auch nicht Lewandowski.
Dessen einstiger Agent Cezary Kucharski, seit geraumer Zeit mit seinem früheren Klienten im Clinch, ist sich sicher: Polens Rekordnationalspieler und -torschütze dürfe das Trikot mit dem Adler "nie wieder" tragen.
Auch unter seinen Teamkollegen scheint es nur bedingte Unterstützung zu geben: "Przegląd Sportowy Onet" schrieb, die Mannschaft habe auf Lewandowskis Entscheidung mit "Applaus" reagiert. Die Mitspieler störten sich ohnehin am divenhaften Verhalten des Superstars. Lewandowski habe das eigene Team und den Trainerstab nach dem 2:0-Sieg gegen Malta im März in der Kabine "beschimpft", so der Journalist Dariusz Dobek.
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