Der ehemalige Super-Bowl-Sieger Aaron Rodgers hat eine neue Heimat in der NFL gefunden. Bei den Pittsburgh Steelers nimmt er einen neuen Anlauf für ein erfolgreiches Karriereende.
Für seine spektakulären Pässe in die Endzone war er jahrelang gefürchtet in der Liga, nicht nur Experten waren sich stets sicher: Aaron Rodgers ist einer der besten Quarterbacks seiner Zeit, mindestens einer der spektakulärsten. Seine "Hail Marys", gewaltige Pässe quer über gewaltige Distanzen, die oft über Sieg oder Niederlage, Ekstase oder Frust entschieden, sind legendär. 18 Jahre lang spielte er bei den Green Bay Packers und prägte die Franchise, 2011 gewann er als Erbe des großen Brett Favre sogar mit ihnen den Super Bowl.
Der Glanz des erfolgreichen NFL-Stars war seit 2023 allerdings verflogen, als es ihn nach New York zog - und dort alles den Bach runterging. Jetzt will er seiner Karriere doch noch ein positives Ende verleihen. Rodgers heuert bei den Pittsburgh Steelers an und unterschreibt mit 41 Jahren noch einmal einen neuen Vertrag über ein Jahr.
Bei seiner alten Liebe, den Green Bay Packers, folgte auf Jahre des Erfolgs großer Frust: Sein Verhältnis zum Management verschlechterte sich aufgrund von Personalentscheidungen, die Unzufriedenheit wurde immer größer. Der damals 39-Jährige entschied sich deshalb für ein neues Abenteuer bei den Jets. Doch auch dort fand er kein Glück. Direkt im ersten Spielzug seines ersten Spiels für die Jets zog er sich einen Riss der Achillessehne zu und verpasste den Rest der Saison. Im zweiten Jahr immerhin waren die individuellen Zahlen okay, Rodgers warf für knapp 4000 Yards Raumgewinn und 28 Touchdowns. In die Playoffs konnte er sein Team jedoch nicht führen, die Jets müssen weiter auf das erste Playoff-Spiel seit der Saison 2010/11 warten.
Auf große Hoffnungen in New York folgte somit ein kurzes Intermezzo am Big Apple - mit unrühmlichem Ende. In den Medien brodelte danach zunächst die Gerüchteküche um ein mögliches Karriereende. Allen Spekulationen zum Trotz will es Rodgers jetzt noch einmal wissen.
Anfang 2025 folgte die Trennung in New York - und eine schier ewige Anbahnungsphase begann: Schon im März hatte Rodgers die Steelers-Verantwortlichen auf dem Trainingsgelände des Teams besucht, seitdem war man in Kontakt. Nach der Entlassung der Quarterbacks Justin Fields und Russell Wilson verzichteten die Steelers darauf, im Draft früh einen Quarterback zu verpflichten - und arbeiteten stattdessen weiter an der Ankunft von Aaron Rodgers. Nun sind sie am Ziel.
Steelers riskieren das Rodgers-Risiko
Rodgers wird in Pittsburgh in seine 21. Saison starten - und das als Starting-Quarterback. Klar ist: Die Steelers bieten ihm die Bühne, Spiele zu gewinnen. In den vergangenen zwei Jahren kam Pittsburgh in die Playoffs, was diese Saison erneut das Ziel sein wird. Außerdem erhält Rodgers Top-Unterstützung durch Passempfänger D.K. Metcalf, den die Steelers im März von den Seattle Seahawks geholt haben. Dort hat er sich längst als einer der besten Wide Receiver in der NFL bewiesen. Außerdem kam der erfahrene Robert Woods neu ins Team, der 2022 mit den L.A. Rams den Super Bowl gewann. Die Zeit, sich vernünftig von der NFL zu verabschieden, ist jetzt.
Für die Steelers ist der Deal sicher auch mit einigen Risiken verbunden, immerhin wird Rodgers Ende des Jahres 42 Jahre alt und seine letzte wirklich gute NFL-Saison ist vier Jahre her. Damals wurde er als MVP, als bester Spieler der Saison, ausgezeichnet. In seinen zwei Saisons bei den Jets erreichte er nicht mehr sein Top-Niveau, zumal ihn die schwere Verletzung lange zurückwarf.
Was aus der Vergangenheit auch deutlich wurde, ist, dass Rodgers für Unruhe sorgen kann. So gab es den teaminternen Zoff bei den Packers, der mit der Trennung endete. Gefolgt von mehreren Kontroversen wie seiner vorgetäuschten Corona-Impfung 2021, die lediglich eine homöopathische Behandlung war. 2023 gab es zudem Streit mit TV-Moderator Jimmy Kimmel, dem Rodgers eine Verbindung zum verurteilten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein vorwarf. Viel Aufmerksamkeit, die nichts mit American Football zu tun hat, sein öffentliches Ansehen aber beschädigt hat.
Auch auf dem NFL-Feld wird es aber direkt sehr brisant. Für die Pittsburgh Steelers steht zum Saisonauftakt ein Auswärtsspiel bei den New York Jets an. Damit trifft Rodgers nicht nur auf sein Ex-Team, bei dem er eine erfolglose Zeit hatte - auch sein Gegenüber Justin Fields tritt als neuer Jets-Quarterback gegen sein Ex-Team an. Am 7. September startet die neue Saison. Nach Jahren des Misserfolgs bekommt Aaron Rodgers damit in Pennsylvania die neue Chance, an den Erfolg alter Tage anzuknüpfen.
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