In wenigen Tagen startet die Klub-WM der FIFA, ein milliardenschweres Prestigeprojekt. Doch es gibt zahlreiche Probleme. Eines davon geht der mächtige und offenbar mächtig besorgte Weltverband nun an.
32 Teams aus aller Welt treffen sich ab dem 14. Juni in den USA zur Klub-WM der FIFA. Es geht um eine Menge Geld, wie immer, wenn die FIFA einlädt. Rund eine Milliarde Dollar (926 Millionen Dollar) an Antrittsgagen und Preisgeldern schüttet der mächtige Weltverband über den Teilnehmern aus. Doch die FIFA liebt auch die Macht der Bilder, die den Fußball als weltumspannende Kraft inszenieren und seine Anführer als dem Weltlichen längst überparteilich entrückte Friedensengel.
Deshalb kämpft die FIFA gegen hässliche Bilder - mit Preisnachlässen. Denn es scheint, als würde ausgerechnet das Eröffnungsspiel der Klub-WM in Miami die Menschen nicht eben elektrisiert: Wie das Portal "The Athletic" unter Berufung auf anonyme Quellen, die mit dem Ticketvertrieb vertraut seien, berichtet, sind wenige Tage vor dem Anpfiff des Duells von Lionel Messis Inter Miami und dem ägyptischen Vertreter Al-Ahly noch zehntausende Tickets unverkauft.
Real Madrid ist "sehr gefragt"
Zuletzt gab es sogar Meldungen, wonach für das Spiel im mehr als 65.000 Menschen fassenden Hard Rock Stadium bisher weniger als 20.000 Karten verkauft worden seien. Die laut "The Athletic" "besorgte" FIFA beharrt jedoch darauf, dass dies nicht stimmt und sagt, dass die Zahl "viel höher" ist - ohne jedoch eigene Zahlen zu nennen. Wie "The Athletic" berichtet, kostete das Spiel von Inter Miami gegen Al-Ahly auf dem Ticketportal, über das die FIFA den Vorverkauf abwickelt, zuletzt nur noch 55 Dollar. Das ist die Hälfte dessen, was sie im Mai gekostet haben, während der günstigste Platz im Januar noch 230 Dollar und nach der Auslosung im Dezember 349 Dollar gekostet hatte.
Während die Spiele von Real Madrid und des argentinischen Großklubs Boca Juniors "bei den Fans sehr gefragt sind", wie die FIFA mitteilte, drohen bei Spielen weniger zugkräftiger Klubs wie den Japanern von Urawa Red Diamonds oder dem südafrikanischen Rekordmeister Mamelodi Sundowns halbleere Ränge - trotz auch hier drastisch gesunkener Eintrittspreise.
Infantino "macht sich überhaupt keine Sorgen"
Die FIFA erklärte in einer Stellungnahme gegenüber "The Athletic": "Mit diesem Turnier, das in elf Städten in den Vereinigten Staaten ausgetragen wird, stellen wir der Welt viele neue, erfolgreiche Vereine aus der ganzen Welt vor. Insgesamt erwarten wir bei dieser ersten Auflage des Turniers eine hohe Zuschauerzahl - ein Turnier, von dem wir glauben, dass es von Auflage zu Auflage wachsen wird." FIFA-Präsident Gianni Infantino verkündete noch im April, dass er sich "überhaupt keine Sorgen über den Kartenverkauf" mache.
Erst im April hatte die FIFA einen interessanten Deal verkündet: Fans, die ein "Superticketpaket" für die Klub-WM kaufen, bekommen sicher ein Ticket für das WM-Finale 2026 - natürlich nur, wenn sie dafür bezahlen. Das "Superticketpaket" enthält 20 Spiele an 20 verschiedenen Tagen - darunter Halbfinale und entweder das Eröffnungsspiel oder das Endspiel. Der Weiterverkauf oder auch das Fernbleiben bei einzelnen Spielen, hat die FIFA in den Ticket-AGB ausgeschlossen, will man seinen Anspruch aufs WM-Final-Ticket nicht verwirken. Wie viele dieser logistisch und finanziell enorm herausfordernden Pakete verkauft wurden, ist nicht bekannt.
TV-Rechte gehen spät weg
Die Klub-WM ist ein milliardenschweres Prestigeprojekt von FIFA-Boss Gianni Infantino. Das vermeintliche Hochglanzprodukt startet jedoch mit sichtbaren Kratzern in seine Erstauflage: Schon der Verkauf der TV-Rechte an dem XXL-Turnier drohte, im Desaster zu enden. Zahlreiche potenzielle Interessenten winkten nach und nach ab, abgeschreckt von den gewaltigen Erwartungen der FIFA. Schließlich legte der Streaminganbieter DAZN rund eine Milliarde US-Dollar auf den Tisch - und rettete so die Rechnung der FIFA. Wenig später war der WM-Gastgeber 2034 Saudi-Arabien in Form des saudi-arabischen Investmentfonds SURJ mit rund einer Milliarde US-Dollar bei DAZN eingestiegen.
Der Sieger des Turniers darf sich über ein Preisgeld von bis zu umgerechnet 115 Millionen Euro freuen. Deutschland wird bei dem Mega-Event durch Rekordmeister Bayern München und Borussia Dortmund vertreten. Die Klub-WM ist zudem der erste Testlauf für die kommenden sportlichen Großereignisse in den USA während der Präsidentschaft von Donald Trump. Für den kommenden Sommer ist die Austragung der WM in den Vereinigten Staaten, Kanada und Mexiko geplant, im Sommer 2028 stehen dann die Olympischen Spiele in Los Angeles an.
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