Vor rund vier Monaten zeigte RTL zur Prime-Time die Dokumentation „Unser Team – die Heim-EM 2024“. Das Interesse fiel gering aus: Lediglich 1,12 Millionen Zuschauer wollten die Zeitreise durch das Turnier bei einem Marktanteil von 4,7 Prozent sehen.
Der Film weckt zwar Erinnerungen an die fünf deutschen Spiele bis zum dramatischen EM-Aus im Viertelfinale gegen Spanien, doch Heldengeschichten, die es gab, werden nicht aufgegriffen. Einblicke hinter die Kulissen mit Tiefgang gibt es so gut wie keine – und wenn, dann nur ganz kleine. Allerdings ist der Zuschauer dabei, als sich einige Spieler im Büro der Teamleitung treffen. Umgeben von Notebooks.
Es ist eine angeregte Diskussion, die sich zwischen Joshua Kimmich, Robert Andrich und David Raum entwickelt. Das Trio möchte einen Pflegehund ins EM-Basecamp holen. Doch die Idee wird verworfen – auch aus Rücksicht auf Antonio Rüdiger, der einen gewissen Respekt vor Hunden hat. So denn ein Hund ins Quartier kommen sollte, sagt der Abwehrchef der deutschen Nationalmannschaft, sollen seine Teamkollegen das Tier „einfach nicht zu mir bringen“.
„Wir haben alle sehr viel Liebe in uns“, sagt David Raum
Statt des Hundes zieht ein Kanarienvogel namens Ringo ins Quartier in Herzogenaurach ein. Ein Tier mit – wie es Raum formuliert – „einer Vokuhila“. „Wir haben alle sehr viel Liebe in uns“, so Raum, „die wollten wir einem Lebewesen geben.“
Nun, da bekannt ist, dass Ringo im Quartier gewohnt hat, stellt sich die Frage: Was ist eigentlich aus ihm geworden? Wie geht es ihm? Wo lebt er inzwischen?
WELT hat sich umgehört. Im Anschluss an das Turnier, das für die Mannschaft am 5. Juli 2024 beendet war, fand Ringo sein neues Zuhause bei den Eltern einer Mitarbeiterin des Adidas-Homegrounds. Adidas mit Sitz in Herzogenaurach ist bis Ende 2026 noch Ausrüster der DFB-Auswahl – das Areal mit 15 Häusern diente als Quartier während der EM.
Während des ersten Länderspielblocks nach der EM im vergangenen September – rund um die Spiele gegen Ungarn (5:0) und die Niederlande (2:2) – statteten die neuen Besitzer der Mannschaft mit dem EM-Vogel extra einen Besuch ab. Die Trainer hatten nach den guten Erfahrungen, die man in Herzogenaurach gemacht hatte, entschieden, noch einmal in Herzogenaurach zu wohnen und zu trainieren. Dem Vogel, davon konnten sich alle überzeugen, geht es in seinem neuen Zuhause gut. Im Tierheim, aus dem die Spieler ihn zu sich geholt hatten, hatte es geheißen, dass Ringo auf jeden Fall weitere Vögel um sich herum braucht, damit es ihm bessergeht. Seine neuen Besitzer haben seit Jahren Vögel als Haustiere bei sich – und seit dem vergangenen EM-Sommer auch Ringo.
Rund um die anstehenden Spiele in der Nations League wohnt der DFB-Tross erneut im Homeground, da lag es auf der Hand, sich nach Ringo zu erkundigen. Das taten die Spieler auch. Ihm geht es nach wie vor gut. Auf einen Besuch des EM-Maskottchens im Teamquartier aber wurde verzichtet, man wollte ihn nicht aus seiner nun für ihn gewohnten Umgebung herausreißen.
Apropos: hätten sich die Nationalspieler damals für einen Hund entschieden, würde dieser heute bei Robert Andrich leben. Er hatte in der Haustier-Debatte verlauten lassen, ihn nach dem Turnier zu sich zu nehmen.
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