Wer raucht, schadet seiner Gesundheit. Raucher haben zahlreichen Untersuchungen zufolge ein höheres Risiko für Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, der Lunge oder Krebs. Das ist nicht neu. Nun haben Forscher untersucht, wie viele Zigaretten am Tag bereits ernsthafte Gesundheitsrisiken mit sich bringen.
Die Resultate haben selbst die Wissenschaftler erstaunt: Bereits der Konsum von zwei Zigaretten täglich erhöht das Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden, signifikant. Auch die allgemeine Sterblichkeit steige im Vergleich zu Nichtrauchern deutlich an.
Das berichtet eine internationale Forschungsgruppe im Fachjournal „PLOS Medicine“. „Selbst wir waren überrascht, wie schädlich bereits geringe Zigarettenmengen sind“, betonte Michael J. Blaha, Autor der dazugehörigen Studie. Blaha ist Professor für Kardiologie und Epidemiologie Johns Hopkins Ciccarone Center in Baltimore im US-Bundesstaat Maryland.
Für die Analyse wertete das Team um Blaha fast zwei Dutzend Langzeitstudien mit insgesamt mehr als 300.000 Teilnehmern aus den USA und Brasilien aus. Im Durchschnitt wurden die Probanden knapp 15 Jahre hinsichtlich ihres Herzinfarktrisikos und rund 20 Jahre in Bezug auf ihre Sterblichkeit beobachtet.
Das Ergebnis: Wer zwei bis fünf Zigaretten täglich rauchte, hatte ein 50 Prozent höheres Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden. Die Wahrscheinlichkeit, im Beobachtungszeitraum an einer beliebigen Ursache zu sterben, lag sogar 60 Prozent höher als bei Nichtrauchern.
Mit zunehmendem Zigarettenkonsum stieg auch das Risiko für schwere Erkrankungen weiter an: Bei mehr als 20 Zigaretten am Tag war das Risiko für eine Herzerkrankung um 84 Prozent erhöht; die Sterblichkeit dreimal so hoch wie bei Menschen, die nicht rauchten. Und bei weniger Zigaretten? „Das Rauchen von einer oder weniger Zigaretten pro Tag war mit einem erhöhten Risiko für alle untersuchten Herzerkrankungen und Todesursachen verbunden, mit Ausnahme von Schlaganfall und Vorhofflimmern“, ordnete Blaha ein.
Die Forscher untersuchten zudem, wie sich das Risiko veränderte, wenn Probanden mit dem Rauchen aufgehört hatten. Der größte positive Effekt zeige sich in den ersten zehn Jahren nach dem Aufhören, so das Team. Dennoch bleibe das Risiko auch drei Jahrzehnte später höher als bei Menschen, die in ihrem Leben nie geraucht haben. Die Autoren betonen, dass die Ergebnisse ein weiteres Mal zeigen, dass es keine „sichere Menge“ an Zigaretten gibt.
„Insgesamt deuten die Ergebnisse darauf hin, dass kein Maß an Rauchen ohne Risiko ist“, so Kardiologe Blaha. Die Forscher empfehlen Rauchern daher, komplett aufzuhören, statt lediglich den Konsum zu reduzieren.
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke