Was ist passiert? Zwei Wochen nach einem Terroranschlag in der Unruheregion Kaschmir hat Indien nach eigenen Angaben mehrere Ziele in Pakistan angegriffen. Bei den Zielen handele es sich um «terroristische Infrastruktur», hiess es in einer Mitteilung des Verteidigungsministeriums in Neu-Delhi. Den indischen Angaben zufolge wurden neun Ziele angegriffen. «Pakistanische militärische Anlagen waren nicht das Ziel.» Das pakistanische Militär spricht nach dem Angriff mittlerweile von 26 Toten und 46 Verletzten. Auch Indien beklagte Opfer: Durch pakistanischen Beschuss seien im indisch kontrollierten Teil von Kaschmir mindestens drei Zivilisten ums Leben gekommen, teilte die Armee Medienberichten zufolge mit.
Wie reagiert Pakistan? Nach dem indischen Angriff auf pakistanische Ziele kündigte der pakistanische Premierminister Shehbaz Sharif eine Reaktion an. «Pakistan hat jedes Recht, eine angemessene Antwort auf diese von Indien verhängte Kriegshandlung zu geben, und eine angemessene Antwort wird auch gegeben», sagte Sharif laut einer offiziellen Mitteilung. Pakistanische Geheimdienstkreise meldeten daraufhin den Abschuss von zwei indischen Kampfjets, auf dem X-Account der pakistanischen Regierung ist sogar von fünf abgeschossenen Jets die Rede. Bei den indischen Luftangriffen wurde laut Geheimdienstkreisen ein Kind getötet. Pakistan schloss nach den Angriffen aus Indien seinen Luftraum für 48 Stunden.
Was ist der Hintergrund des Angriffs? Die Angriffe sind eine erhebliche Eskalation der jüngsten Spannungen zwischen den beiden Atommächten. Ausgelöst wurden sie durch einen Terroranschlag am 22. April im indisch kontrollierten Teil der Unruheregion Kaschmir. Bewaffnete Angreifer hatten dort auf einer Bergwiese in einer Urlaubsgegend nahe der Stadt Pahalgam 26 Menschen getötet – vorwiegend indische Touristen. Die Regierung in Neu-Delhi wirft Pakistan eine Beteiligung vor, was Islamabad zurückweist.
Wie fallen die internationalen Reaktionen aus? «Ich hoffe nur, dass es sehr schnell endet», sagte US-Präsident Donald Trump bei einer Veranstaltung im Weissen Haus mit Blick auf den Angriff. Viele Leute hätten gewusst, dass etwas passieren würde, so Trump. China seinerseits forderte beide Seiten zu Zurückhaltung auf. Indien und Pakistan sollten «Frieden und Stabilität Vorrang einräumen», sagte ein Regierungssprecher in Peking. Bereits am Montag zeigte sich UNO-Generalsekretär António Guterres auf der Plattform X besorgt in Bezug auf den Konflikt zwischen Indien und Pakistan.
Wie ist der Konflikt in den letzten Wochen weiter eskaliert? Seit dem Anschlag haben sich beide Länder mit Strafmassnahmen überzogen, unter anderem Staatsbürger der jeweils anderen Seite ausgewiesen und die diplomatischen Beziehungen reduziert. Experten stufen besonders Indiens Entscheidung als schwerwiegend ein, den sogenannten Indus-Wasservertrag mit dem Nachbarn auszusetzen. Der Vertrag regelt die Wassernutzung beider Seiten des Indus und seiner Nebenflüsse. Islamabad nannte die Aussetzung des Vertrags eine Kriegshandlung und drohte mit entsprechenden Gegenmassnahmen.
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