Die Stimmung deutscher Beschäftigter will sich nicht aufhellen. Einer Studie zufolge blickt nicht mal die Hälfte von ihnen positiv in die Zukunft. Nur wenige können im Feierabend wirklich abschalten und auf der Arbeit sind viele gestresst. In den Nachbarländern sieht es ganz anders aus.

Die Stimmung der Beschäftigten in Deutschland ist einer Untersuchung zufolge weiterhin eher schlecht. Nur 45 Prozent sind zufrieden und blicken positiv in die Zukunft, wie das Beratungsunternehmen Gallup mitteilte. Der Anteil ist damit genauso hoch wie bei der Befragung im Vorjahr. Im europäischen Vergleich liegt Deutschland auf Platz 21 von 38 untersuchten Ländern.

In 17 Ländern verbesserte sich die Zufriedenheit verglichen mit dem Vorjahr, wie Gallup weiter mitteilte. In 15 Ländern fiel die Beurteilung des eigenen Lebens indes kritischer aus.

In Deutschland treffe die gedämpfte Lebenszufriedenheit "auf ein weiterhin hohes Stresslevel", sagte Gallup. 41 Prozent der Menschen gaben laut Studie an, am Tag vor der Befragung gestresst gewesen zu sein. Das ist Platz 14 in Europa. Am wenigsten gestresst waren die Menschen in Dänemark (21 Prozent). Damit stand Dänemark auf Platz 38 des Rankings. Besonders hoch war das Stresslevel mit 59 Prozent in Griechenland.

Im europaweiten Vergleich landet Deutschland bei der Lebenszufriedenheit auf dem 21. Platz. Unter den 38 Ländern liegen Finnland (81 Prozent), Island (77 Prozent), Dänemark (77 Prozent), Schweden (69 Prozent) und die Niederlande (69 Prozent) vorne.

Resignation statt Aufbruchstimmung

Die Zahlen ergeben außerdem, dass in Europa die emotionale Mitarbeiterbindung mit 13 Prozent weltweit am niedrigsten ist. Global liegt der Durchschnitt bei 21 Prozent. Deutschland kommt demnach mit 9 Prozent auf ähnlich niedrige Werte wie Österreich (9 Prozent) und die Schweiz (8 Prozent). In Deutschland führt das laut Gallup zu einer hohen Wechselbereitschaft: 39 Prozent der Beschäftigten gaben an, dass sie sich einen anderen Job wünschen.

"Beschäftigte in Deutschland sind im emotionalen Krisenmodus gefangen", sagte Gallup-Forscher Marco Nink. Politische und wirtschaftliche Entwicklungen schlagen auf die Stimmung. Hinzu kämen Belastungen durch steigende Lebenshaltungskosten. "In der derzeitigen Lage scheint Resignation statt Aufbruchstimmung zu herrschen", so Nink.

Zum hohen Stresslevel trägt laut Studie auch eine geringe Work-Life-Balance bei. Nur 26 Prozent der Befragten könnten im Feierabend wirklich abschalten - ein Rückgang um zehn Prozentpunkte verglichen mit 2021.

Für den Gallup-Bericht "State of the Global Workplace 2025" befragte das Unternehmen zwischen April 2024 und Dezember 2024 mehr als 227.000 Menschen in 149 Ländern. Innerhalb Europas nahmen über 52.000 Menschen teil. Die Umfrage wurde telefonisch oder in Person durchgeführt.

Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke