In mehreren Großstädten lassen sich über die Freenow-App Taxifahrten buchen. Das Tochterunternehmen von BMW und Mercedes Benz wechselt nun den Besitzer. Der Uber-Konkurrent Lyft drängt mit dem Kauf auf den europäischen Markt.

BMW und Mercedes-Benz verkaufen ihre gemeinsame Tochter Freenow an den US-Fahrdienstvermittler Lyft. Die Mobilitätsapp bringt den beiden Autoherstellern rund 175 Millionen Euro ein, teilte Freenow mit. BMW und Mercedes bestätigten den Verkauf in einem gemeinsamen Statement. Darin hieß es, man werde sich weiterhin auf das Kerngeschäft "sowie auf die Transformation in Richtung Elektrifizierung, Digitalisierung und KI sowie Dekarbonisierung konzentrieren".

Der Abschluss der Transaktion werde, die Zustimmung der Behörden vorausgesetzt, für die zweite Jahreshälfte 2025 erwartet. Freenow-Chef Thomas Zimmerman sagte, die starke Kundenorientierung von Lyft ergänze sich mit den langjährigen Erfahrungen seines Unternehmens in der Taxibranche. Es handle sich um den bislang größten Zukauf von Lyft außerhalb Nordamerikas.

Lyft verspricht sich davon eine Steigerung der jährlichen Bruttobuchungen um rund eine Milliarde Euro. Lyft ist auf der Suche nach neuen Umsatzquellen angesichts der Übermacht des Rivalen Uber auf dem Heimatmarkt. Durch den Kauf von Freenow steigt das Unternehmen auf dem europäischen Markt ein.

Freenow war ursprünglich als Startup in Hamburg unter dem Namen Mytaxi gegründet worden. Das Unternehmen vermittelt Taxifahrten in einer Reihe europäischer Großstädte, darunter Berlin, London, Hamburg oder Barcelona. Zwischenzeitlich vermittelte das Unternehmen auch im großen Stil Fahrten von Mietwagenbetrieben. Damit machte Freenow nicht nur den traditionellen Taxi-Zentralen Konkurrenz, sondern stand auch im Wettbewerb zu Plattformen wie Uber oder Bolt.

Im April 2024 hatte das Unternehmen aber angekündigt, sich aus dem umstrittenen Geschäft mit den Mietwagenflotten zurückzuziehen. Erst vergangenen Herbst hatte Freenow mitgeteilt, dass es inzwischen die Gewinnzone erreicht habe und dies auch mit der Konzentration auf das Taxi-Geschäft begründet. Insidern zufolge war Uber bereits 2020 an Freenow interessiert, der Kauf kam jedoch nicht zustande.

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