Die Chefin der neuen europäischen Anti-Geldwäschebehörde, Bruna Szego, kündigt eine gemeinsame Anstrengung in der EU an, um Kriminellen das Handwerk zu legen. Die Anti-Money Laundering Authority (AMLA) arbeite eng mit nationalen und internationalen Aufsichtsbehörden sowie dem Privatsektor zusammen, sagte Szego auf der "Euro Finance Week" in Frankfurt.
In der EU gebe es aber 27 verschiedene Rechtsrahmen. Diese zu vereinheitlichen, sei ein ehrgeiziges Vorhaben und werde Zeit kosten, sagte die Chefin der EU-Behörde, die zum 1. Juli an den Start gegangen war.
"Kriminelle Netzwerke identifizieren zunehmend neue Technologien, und wir müssen in der Lage sein, Schritt zu halten." Zugleich sorgten geopolitische Instabilitäten für neue Haftungsrisiken, insbesondere im Zusammenhang mit Terrorismus, Finanzen und der Umgehung von Sanktionen.
Noch sei die AMLA in einer Startphase. Nach dem Einzug in neue Büros im Frankfurter Messeturm hat die Behörde nach Szegos Worten inzwischen mehr als 100 neue Mitarbeiter eingestellt. Nun gehe es darum, Daten zu sammeln und harmonisierte Instrumente gegen Geldwäsche zu entwickeln. Die AMLA könne nicht allein bestehen im Kampf gegen Geldwäsche, sondern brauche Kooperation, sagte sie.
Ziel sei es, dass in allen EU-Mitgliedstaaten dieselben Regeln und technischen Standards gelten sollten. "Die Harmonisierung der Vorschriften wird es Kriminellen erheblich erschweren, regulatorische Unterschiede auszunutzen", sagte Szego.
Eine Behörde im Kampf gegen Geldwäsche
In Europa werden jährlich werden Milliardenbeträge aus illegalen Quellen in die reguläre Wirtschaft geschleust, etwa aus Kriminalität, Korruption, Schwarzarbeit. Aufgabe der AMLA ist es, rund 40 grenzüberschreitend tätige Banken mit hohen Geldwäscherisiken direkt zu beaufsichtigen, einschließlich Anbieter von Kryptowerte-Dienstleistungen. Zudem soll die neue EU-Behörde mit perspektivisch mehr als 400 Beschäftigten die nationalen Aufsichtsbehörden koordinieren und unterstützen.
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Bei der Bewerbung um den Sitz der AMLA hatte Frankfurt im Februar 2024 den Zuschlag bekommen und sich unter anderem gegen Rom, Dublin, Madrid, Brüssel und Paris durchgesetzt.
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