Im Oktober schießt die kanadische Provinz Ontario mit einem Werbespot gegen Strafzölle. Der Adressat ist Donald Trump, der US-Präsident reagiert ungehalten. Der kanadische Ministerpräsident Carney versucht die Wogen in Asien zu glätten.

Der kanadische Ministerpräsident Mark Carney hat sich bei US-Präsident Donald Trump für einen Werbespot gegen dessen Zollpolitik entschuldigt. Er habe die Entschuldigung Trump gegenüber privat bei einem Abendessen am Mittwoch im Vorfeld des Treffens der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (Apec) in Südkorea ausgesprochen, sagte Carney vor Journalisten zum Abschluss des Gipfels und bestätigte damit Äußerungen des US-Präsidenten von Freitag.

Der kanadische Premier hat Trump eigenen Angaben zufolge außerdem angeboten, die unterbrochenen Handelsgespräche wieder aufzunehmen: "Wir sind bereit, ein noch besseres Handelsabkommen für Kanada und die USA zu vereinbaren", sagte Carney.

Ein politischer Werbespot der kanadischen Provinz Ontario, der gegen Trumps Zollpolitik gerichtet war, hatte den Handelsstreit beider Länder verschärft. In dem Spot wurde ein Ausschnitt aus einer Rede des früheren US-Präsidenten Ronald Reagan verwendet. Dieser hatte Zölle 1987 für Handelskriege und wirtschaftliche Schäden verantwortlich gemacht. "Auf lange Sicht schaden solche Handelshindernisse jedem amerikanischen Arbeiter und Verbraucher", sagte Reagan in dem Spot. Der Republikaner war von 1981 bis 1989 US-Präsident.

"Gravierende Falschdarstellung"

Trump sprach von einer "gravierenden Falschdarstellung der Fakten" und einem "feindlichen Akt". Der Spot hätte ihm zufolge "sofort" zurückgezogen werden sollen. Daraufhin brach der US-Präsident die Handelsgespräche mit Kanada ab und kündigte zusätzliche Zölle von 10 Prozent auf Waren aus dem Nachbarland an.

Der Werbespot war vom Regierungschef der Provinz Ontario, Doug Ford, in Auftrag gegeben worden. Carney erklärte nun, dass er den Spot vor der Ausstrahlung mit Ford besprochen und sich gegen eine Verwendung ausgesprochen habe.

Trump hatte Anfang April massive Zölle gegen Kanada und zahlreiche weitere Handelspartner weltweit verhängt. Obwohl er eine Reihe dieser Aufschläge später absenkte, leidet Kanada speziell unter Zöllen von 50 Prozent auf Stahl und Aluminium, 25 Prozent auf Autos und einem kürzlich von Trump verhängten Aufschlag von zehn Prozent auf Holz. Auf Stahl und Aluminium sowie Autos aus den USA hat die Regierung in Ottawa Gegenzölle verhängt.

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