Der DAX dürfte verhalten in den Handel starten. Unterdessen geht die Rekordrally am Goldmarkt rasant weiter: Eine Feinunze des Edelmetalls kostet erstmals mehr als 4.000 Dollar.
Die Regierungskrise in Frankreich, politische Unsicherheiten in Japan und der anhaltende Shutdown in den USA verunsichern die Anleger - und treiben sie in den sicheren Hafen Gold. Das Edelmetall hat am Morgen erstmals die Marke von 4.000 Dollar geknackt. In der Spitze zahlen Anleger 4.029 Dollar je Feinunze.
Zinssenkungshoffnungen treiben Gold-Rekordrally an
Seit Jahresbeginn hat das Edelmetall damit mehr als 50 Prozent zugelegt. Zuletzt hatte auch die Erwartung baldiger Zinssenkungen durch die US-Notenbank Fed den Goldpreis gestützt. Da Gold selbst keine Zinsen abwirft, wird es bei sinkenden Zinsen für die Anleger wieder attraktiver.
Die Rally sei zudem eine kollektive "Absicherung gegen ein mögliches Scheitern des KI-getriebenen Technologie-Booms in den USA", erklärte Thierry Wizman, Stratege bei der Macquarie Group.
Beschwerlicher Weg Richtung Rekordhoch im DAX
Die Kauflaune am Aktienmarkt hält sich dagegen nicht zuletzt angesichts der globalen politischen Unsicherheiten in Grenzen. Der DAX dürfte nur mit einem kleinen Plus in den Handel zur Wochenmitte starten. Der Broker IG taxiert die deutschen Standardwerte zur Stunde 0,1 Prozent höher bei 24.413 Punkten.
Der DAX würde damit einen weiteren Tippelschritt in Richtung seines Rekordhochs bei 24.639 Stellen unternehmen. Doch erst bei einem Anstieg über das Tageshoch vom Freitag bei 24.524 Zählern wäre der Weg in Richtung der historischen Bestmarke frei.
Nikkei im Minus
Aus Japan kommen negative Vorgaben für den DAX. Der 2.225 Werte umfassende Nikkei-Index notiert im späten Tokioter Handel 0,3 Prozent tiefer und entfernt sich damit ein Stück von seinem Rekordhoch vom Vortag. Die Börsen in China und Südkorea bleiben heute wegen eines Feiertags geschlossen.
Kursverluste an der Wall Street
Höhere Inflationserwartungen bei den US-Verbrauchern haben gestern die Kurse an der Wall Street gedrückt. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte verlor 0,2 Prozent auf 46.602 Punkte. Der breiter gefasste S&P 500 gab 0,4 Prozent nach auf 6.714 Zähler, und der Index der Technologiebörse Nasdaq büßte 0,7 Prozent auf 22.788 Stellen ein.
"Politischer Euro" unter Druck
Am Devisenmarkt steht am Morgen der Euro unter Druck, die europäische Gemeinschaftswährung fällt um 0,3 Prozent auf 1,1618 Dollar - den niedrigsten Stand seit einem Monat. Händler nannten die Sorge vor weiteren politischen Verwerfungen in Frankreich nach dem Rücktritt von Ministerpräsident Sebastien Lecornu als Hauptgrund. Der Dollar-Index, der den Wert des Greenback zu sechs anderen wichtigen Währungen misst, erreichte hingegen den höchsten Stand seit Ende August.
BMW senkt Prognose
Im DAX dürfte die BMW-Aktie auf Talfahrt gehen. Der Autobauer hat seine Prognose für das laufende Jahr gesenkt. Das China-Geschäft hinter den Erwartungen zurück, teilte das Unternehmen gestern Abend mit. Darüber hinaus seien bisher erwartete Zollreduzierungen bislang nicht vollumfänglich eingetreten. Daher dürfte die Marge auf das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) der Auto-Sparte 2025 nun bei fünf bis sechs Prozent liegen. Zuvor war BMW von fünf bis sieben Prozent ausgegangen.
Tesla setzt auf abgespeckte Modelle
Der unter schwachen Verkaufszahlen leidende Elektroauto-Hersteller Tesla bietet künftig abgespeckte Modelle zu günstigeren Preisen an. Die Nachricht war mit Spannung erwartet worden, seit es am Wochenende Spekulationen über billigere Modelle gab. Analysten zeigten sich aber skeptisch. Dan Ives, Analyst bei Wedbush, nannte es enttäuschend, dass die Modelle nur 5.000 Dollar billiger seien als die nächsthöheren Ausstattungsvarianten.
Mit Informationen von Angela Göpfert, ARD-Finanzredaktion
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