Im Mai hatte US-Präsident Trump hohen Medikamentenpreisen in den USA per Dekret den Kampf angesagt - nun folgt mit Pfizer der erste Hersteller Trumps Forderungen und kündigt an, die Preise zu senken. Andere Pharma-Unternehmen sollen folgen.

Der Arzneimittelhersteller Pfizer ist nach Aussage von US-Präsident Donald Trump bereit, Preise für Medikamente in den USA zu senken. Es gehe um alle verschreibungspflichtigen Medikamente im staatlichen Gesundheitsprogramm Medicaid, kündigte Trump bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus an. Zudem würden neue Medikamente zu einem Meistbegünstigungspreis verkauft. Im Gegenzug erhalte der Konzern eine befristete Befreiung von Zöllen.

"Die USA haben es satt, die Gesundheitsversorgung des Rests der Welt zu subventionieren", erklärte Trump. Pfizer ist das erste Pharmaunternehmen, mit dem eine solche Vereinbarung geschlossen wurde. Andere dürften folgen, sagte Trump.

Pfizer kündigt Milliardenschwere Investitionen an

Pfizer-Chef Albert Bourla, der gemeinsam mit Trump vor die Presse trat, sagte, viele US-Bürger würden künftig im Rahmen einer Vereinbarung mit der Regierung weniger für Medikamente zahlen. Er kündigte zudem Investitionen in Höhe von 70 Milliarden Dollar in Forschung, Entwicklung und die heimische Produktion an. "Der Präsident hat uns eine dreijährige Schonfrist gewährt, in der wir nicht den '232'-Zöllen unterliegen, solange wir die Produktion hierher verlagern", sagte Bourla mit Verweis auf den entsprechenden Paragraphen.

Pfizer, einer der größten Arzneimittelhersteller in den USA, produziert das Corona-Medikament Paxlovid und - in Zusammenarbeit mit der deutschen Unternehmen BioNTech - den Corona-Impfstoff Comirnaty. Zu seinen Produkten gehören außerdem mehrere Krebsmedikamente, das Blutverdünnungsmittel Eliquis, das Potenzmittel Viagra und der Impfstoff gegen Pneumokokken Prevnar.

Trump droht mit drastischen Zöllen

Der US-Präsident hatte Mitte Mai ein Dekret für niedrigere Arzneimittelpreise unterzeichnet. Trump zufolge sollen damit die Kosten für in den USA verkaufte Medikamente an den niedrigsten Preis gebunden werden, der in anderen Ländern für dasselbe Mittel gezahlt wird.

Zugleich drohte er Pharmakonzernen mit hohen Zöllen, wenn sie nicht in den USA produzieren. Vergangene Woche hatte Trump von einem möglichen Aufschlag von 100 Prozent auf "alle Marken- oder patentierten Arzneimittel" ab dem 1. Oktober gesprochen.

Medikamentenpreise sind in den USA ein wichtiges Thema. Dort gibt es bisher keine zentrale staatliche Preisregulierung, die für alle Arzneimittel greift. Die Pharmaindustrie spielt die bedeutendste Rolle bei der Frage, wie viel ein Medikament kostet - der staatliche Einfluss ist begrenzt. Das führt zu teilweise enorm hohen Preisen - im internationalen Vergleich sind viele Medikamente in den USA deutlich teurer. In Deutschland hingegen greifen verschiedene Formen staatlicher Regulierung. 

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