Nach den leichten Gewinnen vom Vortag hat der deutsche Aktienmarkt heute zum Start wieder etwas nachgegeben. Der DAX startet im Minus. An der Wall Street scheint die Rekordjagd erst einmal vorbei zu sein.

Der deutsche Aktienmarkt folgt weiterhin keiner klaren Tendenz. Der DAX startete heute mit einem Minus von 0,2 Prozent bei 23.627 Punkten in den Handel. Gestern hatte der deutsche Leitindex noch um 0,2 Prozent zugelegt.

"Die Richtungssuche geht weiter", konstatiert Marktanalyst Thomas Altmann von QC Partners. Solange nicht klar sei, wohin die Reise gehe, hielten sich Käufer und Verkäufer zurück. Das einzige Motto der Anleger scheine "Abwarten" zu sein.

DAX schon seit vier Wochen auf Richtungssuche

"Für etwas Erleichterung dürfte die gestrige Meldung sorgen, dass die EU die notwendigen Voraussetzungen für eine Umsetzung des im Sommer vereinbarten Handelsabkommens mit den USA erfüllt hat", schreiben die Experten der Helaba in ihrem Tagesausblick. Die Senkung der Zölle für EU-Autoexporte in die USA solle rückwirkend zum 1. August auf 15 Prozent umgesetzt werden. Zudem seien viele Produkte aufgelistet, die von den Zöllen ausgenommen sind - wie etwa Flugzeuge.

Das technische Bild beim DAX sei dagegen weiterhin unklar, so die Fachleute. Zuletzt sei auffällig gewesen, dass er wiederholt mit dem Versuch scheiterte, die 21-Tagelinie dauerhaft zu überwinden und Kurs in Richtung 23.800 und darüber zu nehmen. Diese kurzfristig relevante Indikatorlinie verläuft derzeit bei 23.695 Punkten. Seit nun schon vier Wochen fehlt dem Börsenbarometer eine klare Richtung.

Gewinnmitnahmen an der Wall Street

Die New Yorker Börsen hatten gestern zum zweiten Mal in Folge nachgegeben. Nach der Rekordrally seien Anlegerinnen und Anleger dort dazu übergegangen, durchzuatmen, schrieb am Morgen die Commerzbank. Sie zeigten sich vorsichtig vor der Veröffentlichung der PCE-Inflationsdaten an diesem Freitag, die als wichtigstes Inflationsmaß der US-Notenbank Federal Reserve gelten.

Der Leitindex Dow Jones schloss gestern 0,4 Prozent tiefer bei 46.121 Punkten. Der marktbreite S&P 500 sank um 0,3 Prozent auf 6.638 Punkte. Für den technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100 ging es um 0,3 Prozent auf 24.504 Punkte nach unten. Dabei haderten die Investoren weiter mit den eher zurückhaltenden Äußerungen von Fed-Chef Jerome Powell vom Dienstag. Er hatte sie daran erinnert, dass weitere Zinssenkungen mit Blick auf die Inflationsbekämpfung nicht garantiert seien und die Situation "herausfordernd" sei.

Zugleich sprach der Notenbank-Chef von "ziemlich hohen Bewertungen" an den Finanzmärkten. "Der Markt wurde von Powells Äußerungen zur Bewertung des Aktienmarktes etwas überrascht", sagte Thomas Hayes von Great Hill Capital. Dies sei als Signal gewertet worden, dass die Fed angesichts der Rekordrally an der Wall Street möglicherweise besorgt sein könnte.

Asiatische Börsen fester

Anlegerinnen und Anleger an den asiatischen Aktienmärkten haben heute auf der Suche nach Schnäppchen zugegriffen. In Tokio legte der Nikkei-Index 0,3 Prozent auf 45.773 Punkte zu, der breiter gefasste Topix notierte 0,5 Prozent höher. Die Börse Shanghai lag 0,2 Prozent im Plus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen stieg um 0,9 Prozent auf 4.608 Punkte. "Investoren kaufen Aktien, die bei der jüngsten Rallye abgehängt worden waren", sagte Shoichi Arisawa, Stratege bei IwaiCosmo Securities. "Momentan gibt es eine Rotation bei den Aktien, die den Markt nach oben ziehen, was ein gutes Zeichen für weitere Marktgewinne ist", sagte er.

Gefragt waren vor allem Rohstoffwerte. Der Sektor für Nichteisenmetalle war in Tokio mit einem Plus von 2,4 Prozent der größte prozentuale Branchengewinner. Die Aktie von Sumitomo Metal Mining sprang um 10,6 Prozent in die Höhe. Auch die Energiebranche legte zu, nachdem die Ölpreise zuletzt auf ein Sieben-Wochen-Hoch gestiegen waren. Die Papiere von Raffinerien stiegen um 1,6 Prozent.

In Hongkong schossen die Aktien des chinesischen Autobauers Chery Automobile bei ihrem Börsendebüt zeitweise um 14 Prozent in die Höhe. Das Unternehmen hatte 297,4 Millionen Aktien verkauft, was ihm eine Börsenbewertung von fast 23 Milliarden Dollar einbrachte.

Euro kaum verändert

Der Euro hat die Kursverluste vom Vortag vorerst nicht fortgesetzt. Am Morgen wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,1748 Dollar gehandelt und damit etwa auf dem gleichen Niveau wie am Vorabend. Gestern war der Eurokurs noch um fast einen Cent gefallen, nachdem enttäuschende Konjunkturdaten die Hoffnung auf einen Aufschwung in Deutschland gedämpft hatten. Im September war mit dem ifo-Geschäftsklima das wichtigste Konjunkturbarometer der größten Volkswirtschaft der Eurozone überraschend gefallen.

Rheinmetall will weitere Munitionsfabrik in einem NATO-Staat bauen

Europas größter Munitionsproduzent Rheinmetall will ein neues Werk in einem NATO-Staat errichten. Rheinmetall plane heute in Hamburg die Unterzeichnung einer Absichtserklärung zum Bau einer neuen Munitionsfabrik, teilte der Düsseldorfer Konzern mit. Rheinmetall hatte erst Ende August ein neues Werk im niedersächsischen Unterlüß eröffnet, das bei voller Auslastung das größte Munitionswerk in Europa werden soll. Auch in Spanien fertigt der Konzern Artilleriegranaten. In Litauen will der Konzern ebenfalls eine solche Anlage errichten, ebenso in Rumänien und Bulgarien.

Birkenstock hebt Prognose an und kauft Fabrik bei Dresden

Birkenstock hat seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr angehoben. Zudem kauft der für seine Sandalen bekannte Schuhhersteller eine Produktionsstätte in Deutschland. Für das vierte Quartal erwarte die Firma einen Umsatz von mindestens 520 Millionen Euro, teilte Birkenstock mit. Das entspreche einem währungsbereinigten Wachstum von mindestens 18 Prozent. Für das gesamte Geschäftsjahr 2025 ergebe sich damit ein Umsatz von mindestens 2,09 Milliarden Euro.

Währungseffekte belasten H&M

Der schwedische Modekonzern H&M hat im dritten Quartal wie auch die Zara-Mutter Inditex Währungseffekte zu spüren bekommen. Der Nettoumsatz sank in den drei Monaten bis Ende August auf 57,02 (Vorjahr: 59,01) Milliarden Kronen, wie die Nummer zwei hinter Inditex mitteilte. In lokaler Währung legte der Umsatz um zwei Prozent zu. Der Nettogewinn schrumpfte auf 7,75 (8,6) Milliarden Kronen. Operativ übertraf der Gewinn allerdings mit einem Anstieg auf 4,91 (3,51) Milliarden Kronen die Markterwartungen von 3,68 Milliarden. Mit Blick auf das vierte Quartal erklärte der Vorstand, der Start sei gut gelungen und die Herbstkollektion gut angenommen worden.

KWS Saat will Wachstum wieder beschleunigen

Der Saatguthersteller KWS Saat will sein Wachstum in den kommenden Jahren beschleunigen. Bis zum Geschäftsjahr 2027/28 strebt das Unternehmen ein jährliches organisches Umsatzplus von drei bis fünf Prozent an. Die Profitabilität (Ebitda-Marge) soll 19 bis 21 Prozent erreichen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr verzeichnete KWS Saat wegen sinkender Anbauflächen vor allem in Europa mit 1,68 Milliarden Euro einen Umsatz auf Vorjahresniveau. Das Ebitda fiel um 13,4 Prozent.

Spatenstich für neue Opel-Zentrale "Green-Campus"

Mit dem ersten Spatenstich beginnt in an diesem Donnerstag (13.30 Uhr) der Bau des Herzstücks der künftigen Stellantis Germany- und globalen Opel-Zentrale. In den geplanten "Green-Campus" auf dem Werksgelände sollen die Opel-Geschäftsführung und die deutsche Stellantis-Einheit einziehen. Stellantis will in den nächsten Jahren eine nachhaltige, grüne Firmenzentrale schaffen und mit dem Bau auch ein Bekenntnis zu Opel als deutscher Marke im Konzern schaffen.

Apple: EU sollte Digitalgesetz DMA abschaffen

Der iPhone-Hersteller Apple hat die Europäische Union aufgefordert, ihr Wettbewerbsgesetz DMA, den Digital Markets Act, aufzuheben. Die extreme Auslegung des Gesetzes durch die Europäische Kommission habe nicht den Wettbewerb gefördert, sondern nur neue Schwachstellen geschaffen, heißt es in einer Stellungnahme des US-Konzerns an die EU-Kommission im Zuge eines offiziellen Überprüfungsverfahrens ("DMA-Review"). Zu den zahlreichen Kritikpunkten gehört etwa die erzwungene Öffnung der Art und Weise, wie Programme auf dem iPhone installiert werden können.

Oracle nimmt für KI-Ausbau 18 Milliarden Dollar Schulden auf

Der Softwarekonzern Oracle will für den Ausbau seines Cloud-Geschäfts für Künstliche Intelligenz (KI) 18 Milliarden Dollar an neuen Schulden aufnehmen. Dies ging gestern aus einem bei der US-Börsenaufsicht SEC eingereichten Dokument hervor. Der Konzern fährt seine Ausgaben hoch, um Cloud-Infrastrukturverträge etwa mit dem ChatGPT-Entwickler OpenAI zu erfüllen. Diese Geschäfte dürften die Investitionsausgaben erheblich steigern. Als weitere mögliche Verwendungszwecke für die Einnahmen nannte das Unternehmen Aktienrückkäufe, Schuldenrückzahlung und Übernahmen.

Intel wirbt auch bei Apple um Investitionen

Der schlingernde US-Chipkonzern Intel ist offenbar weiter auf der Suche nach prominenter Unterstützung seines Umbaukurses. Nachdem Intel in der vergangenen Woche die Zusage des KI-Chipriesen Nvidia für ein Investment von 5 Milliarden Dollar bekommen hatte, habe Intel nun auch beim Elektronikkonzern Apple vorgesprochen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg.

Meta: Instagram mit drei Milliarden Nutzern täglich

Die Foto- und Video-Plattform Instagram hat die Marke von drei Milliarden Nutzern pro Tag geknackt. Für Zuwächse hätten zuletzt vor allem Direktnachrichten, als Reels bezeichnete Kurzvideos sowie Empfehlungen gesorgt, sagte der zuständige Manager des Mutterkonzerns Meta, Adam Mosseri. In den kommenden Monaten solle die App stärker auf diese Funktionen ausgerichtet werden, kündigte er an.

Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke