Österreich und Italien haben einen Meilenstein beim Bau des Brennerbasistunnels gefeiert. Dafür reisten die Regierungschefs der Nachbarstaaten an den Grenzpass, unter dem die neue Bahnverbindung entsteht.
Der Brennerbasistunnel, 55 Kilometer lang, gilt als eines der wichtigsten Verkehrsprojekte Europas und soll Fahrten zwischen München und Norditalien verkürzen. Die Durchstiche der beiden Hauptröhren sind für das nächste Jahr geplant. Die geplante Tunnel-Eröffnung 2032 soll den "Flaschenhals" auf der Straßenroute entlasten.
Streit um die Lkw-Route
Die Brenner-Route ist eine zentrale Nord-Süd-Verbindung über die Alpen. Weil die Straßen überlastet sind, lässt Tirol seit Jahren an bestimmten Tagen nur eine begrenzte Zahl von Lastwagen passieren. Das führt immer wieder zu langen Staus in Bayern.
Italien hat deshalb sogar Klage gegen Österreich vor dem Europäischen Gerichtshof eingereicht. Österreichs Kanzler Christian Stocker sagte: "Der Tunnel alleine wird die Transitprobleme nicht lösen" und forderte Lösungen für Straße und Schiene.
Brennerbasistunnel: Probleme beim Ausbau in Bayern
Damit die Brenner-Route voll genutzt werden kann, muss die Zulaufstrecke in Bayern ausgebaut werden. In Deutschland aber gibt es dafür noch keine verbindliche.
Lokale Politiker und Bürgerinitiativen wehren sich gegen eine zusätzliche Trasse, umstritten ist vor allem, wie viele Kilometer unterirdisch verlaufen sollen und ob die Verknüpfungsstelle bei Kirnstein in den Untergrund verlegt werden sollte. Die Bahn lehnt dies aus Sicherheitsgründen ab und warnt vor Kostensteigerungen und Verzögerungen.
Auch finanziell sieht es kritisch aus: Das Bundesverkehrsministerium hat klargestellt, dass in den kommenden Jahren für Neu- und Ausbauprojekte bei der Bahn zu wenig Geld bereitsteht. Das könnte sich direkt auf die Zukunft des Mammut-Projekts Brennerbasistunnel auswirken.
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