Achtung, Kontrolle: Jetzt wird in Deutschland besonders genau in die Biomülltonne geschaut. Ist das Falsche drin, bleibt der Verbraucher auf dem Müll sitzen – und zahlt drauf.

Deutschlandweit wollen Kommunen mit ihren Entsorgungsbetrieben ab Montag, den 15. September, Biotonnen verstärkt kontrollieren. Verbraucher sollten auf die richtige Befüllung der Bio-Mülltonnen achten, denn falsch befüllte Tonnen werden nicht geleert, wie der Städtische Abfallwirtschaftsbetrieb Magdeburg mitteilt. Der Verbraucher bleibt dann auf seinem Müll sitzen.

Hintergrund sind neue gesetzliche Vorgaben, die seit Mai strengere Grenzwerte für Fremdstoffe wie Plastik, Glas oder Metall im Bioabfall vorschreiben: Maximal drei Prozent Fremdstoffe dürfen sich nach diesen Vorgaben im Biomüll befinden. Bei Kunststoff ist es sogar nur ein Prozent.

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Damit soll erreicht werden, dass weniger Mikroplastik beim Kompostieren in die Böden und damit in den natürlichen Kreislauf gelangt. Wer zu viele Fremdkörper in seiner braunen Tonne hat, der bekommt einen Aufkleber oder eine Banderole, mit dem er zum Nachsortieren aufgefordert wird.

Ja, auch kompostierbares Plastik gehört nicht in die Biomülltonne

Besonders problematisch seien Plastik und kompostierbare Plastiktüten, erklärte der Leiter des Städtischen Abfallwirtschaftsbetriebs Magdeburg, Andreas Stegemann. Sie würden sich nicht vollständig zersetzen und könnten als Mikroplastik in die Umwelt gelangen. Selbst, wenn der Handel spezielle "Biomüll-Plastiktüten" als kompostierbar anpreist, gehörten sie also laut Entsorgungsexperten auf keinen Fall in die Biotonne.

Wird die Biotonne wiederholt falsch befüllt, kann sie als Restmüll abgeholt und entsorgt werden, doch das kann teuer wird: Dieser Schritt zählt als Sonderleerung und ist mit höheren Kosten verbunden, die in jedem Fall von den Verursachern bezahlt werden müssen. Über mögliche Bußgelder darüber hinaus kann die jeweilige Kommune entscheiden.

Was darf in den Biomüll?

In die Biotonne gehören vor allem organische Küchen- und Gartenabfälle: Obst- und Gemüsereste, Teebeutel, Kaffeesatz samt Filter, Eierschalen, Brot, Speisereste (roh, gekocht, verdorben) in haushaltsüblichen Mengen sowie Käse- und Joghurtreste. Auch Blumen, Laub, Rasenschnitt, unbehandeltes Holz, Sägespäne, Holzwolle, Haare, Federn und biologisch abbaubares Kleintierstreu sind erlaubt. Papier wie Küchenrolle oder Zeitung darf in kleinen Mengen mit hinein, um Feuchtigkeit zu binden.

Bereits seit 2018 gibt es die Aktion "Wir für Bio", die Bürgerinnen und Bürger für die richtige Trennung von Bioabfällen sensibilisieren soll. Laut der Kampagnen-Website beteiligen sich inzwischen mehr als 100 kommunale Betriebe zwischen Flensburg und Starnberg an der Aktion.

Allerdings: Nicht alle Bundesländer machen bei der Kontrollaktion ab Montag mit: Brandenburg, das Saarland, Berlin, Bremen und Sachsen haben sich der Teilnahme entzogen. Und Thüringen ist nur mit einem Unternehmen dabei.

ari mit Material der DPA

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