Mit den Abnehmspritzen Wegovy und Ozempic steigt das wenig bekannte dänische Unternehmen Novo Nordisk zu internationalem Ruhm auf. Die Gewinne wachsen und auch die Zahl der Mitarbeiter nimmt rasant zu. Nun wird die Notbremse gezogen, nachdem die Geschäfte deutlich unter Druck geraten.
Der dänische Pharmakonzern Novo Nordisk, Hersteller der Abnehmspritzen Ozempic und Wegovy, hat die Streichung von 9000 Stellen weltweit angekündigt, das sind 11,5 Prozent der Beschäftigten. 5000 der Jobs sollen in Dänemark wegfallen, teilte das Unternehmen mit. So sollen bis Ende 2026 jährlich rund acht Milliarden Kronen (1,07 Milliarden Euro) eingespart werden. Zum dritten Mal in diesem Jahr senkte Novo Nordisk zudem seine Prognose für das laufende Jahr.
Novo Nordisk war mit den Abnehmspritzen zeitweise zum wertvollsten Unternehmen Europas aufgestiegen. Seit 2020 hatte Novo Nordisk permanent neue Leute eingestellt, die Zahl der Beschäftigten wuchs von 43.700 auf 78.400. Seit Mitte 2024 ist der Aktienkurs allerdings um mehr als die Hälfte eingebrochen. Bereits im Juli waren nach einer Gewinnwarnung und der Ernennung von Mike Doustdar zum neuen Firmenchef 70 Milliarden Dollar an Börsenwert vernichtet worden.
US-Wettbewerber Eli Lilly steht vor dem Marktstart einer Abnehmpille, die günstiger sein soll und deutlich einfacher anzuwenden ist als Spritzen; in den USA verkaufen Apotheken zudem günstigere Nachahmerprodukte.
Neuer Chef spricht von mehr Effizienz
"Unsere Märkte entwickeln sich weiter", daher müsse sich auch das Unternehmen weiterentwickeln, erklärte Doustdar. Das bedeute, eine "leistungsorientiertere Kultur einzuführen, unsere Ressourcen immer effizienter einzusetzen und die Investitionen dort zu priorisieren, wo sie die größte Wirkung haben".
Im Zuge der Restrukturierung rechnet das Unternehmen im dritten Quartal mit einmaligen Kosten von 1,2 Milliarden Euro. Novo Nordisk rechnet aktuell nur noch mit einer Gewinnmarge von vier bis zehn Prozent. In seiner letzten Prognose Ende Juli war das Unternehmen noch von einer Marge von 10 bis 16 Prozent ausgegangen. Die Marge gibt an, wie viel Prozent vom Umsatz als Gewinn bleiben.
Das Unternehmen hatte Mitte Mai angekündigt, sich von seinem langjährigen Chef Lars Fruergaard Jörgensen zu trennen. Doustdar führt die Geschäfte seit Anfang August. Er war davor zuständig für das internationale Geschäft.
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