Zuletzt haben sich iPhones nicht mehr grundlegend verändert, die Konkurrenz bietet ausgefeiltere KI-Funktionen. Nun hat Apple seine neuen Geräte vorgestellt - wie innovativ ist der US-Konzern noch?
Alles ist ganz genau durchgeplant - für Apple ist es das wichtigste Event des Jahres. Denn mit iPhones macht der Konzern das meiste Geld. Ein paar Minuten vor 10 Uhr betritt Apple-Chef Tim Cook am Dienstag die Bühne des Theaters, das nach seinem Vorgänger Steve Jobs benannt ist. Er begrüßt hunderte Journalisten aus der ganzen Welt. Apple fliegt auch Promis wie den Rap-Superstar Travis Scott oder Mr. Beast ein, der reichweitenstärkste YouTuber der Welt.
Danach sehen alle ein 72-minütiges Video, das parallel auch im Internet gestreamt wird. Es beginnt mit einem Zitat von Mitgründer Steve Jobs. Es gehe nicht nur darum, "wie etwas aussieht, sondern wie etwas funktioniert". Damit ist die Richtung klar, heute geht es eher um Design als Neuigkeiten in der Künstlichen Intelligenz (KI). Vor einem Jahr war das noch anders, da hat "Apple Intelligence", die Apple-eigene KI, sehr viel mehr Raum eingenommen.
Bislang dünnstes iPhone vorgestellt
Im Vergleich zu anderen Anbietern hängt Apple bei KI-Funktionen aber zurück. Die Handys von Samsung oder Google bieten ausgefeiltere Funktionen. Apples Sprachassistent Siri sollte längst überarbeitet werden. Wann genau das passiert, ist unklar. Es wirkt fast so, als wolle Apple mit seinen neuen iPhones von den KI-Schwierigkeiten ablenken.
Das neue "Air"-Modell ist nur 5,6 Millimeter dünn. Die ausgestellten Demo-Handys blitzen im Licht. Es hat nur eine Kamera und einen neuen Chip, der das Handy so schnell wie ein Laptop machen, verspricht Apple. Es gibt auch keine physische SIM-Karte mehr. Der Platz wird für den Akku gebraucht. Der soll angeblich einen Tag halten.
Der Preis: 1.200 Euro. Die neue Pro-Variante des iPhones kostet mindestens 1.300 Euro, so viel wie das Vorgänger-Modell. Vorher wurde über einen Preisanstieg wegen der US-Zölle spekuliert.
Experten halten Rückstand bei KI für riskant
Insgesamt stellt Apple vier neue Smartphone-Varianten vor. Der Konzern hat das Design des iPhone 17 Pro überarbeitet. Der Kamerabereich auf der Rückseite verteilt sich jetzt über die ganze Breite des Geräts und erinnert damit an die Konkurrenz-Handys von Google.
"Das ist typisch Apple, da haben sie geliefert", sagt der Apple-Experte beim Handelsblatt, Philipp Alvares. Den Rückstand im KI-Bereich hält er aber für riskant. Künstliche Intelligenz könnte die Art, wie wir Smartphones nutzen, grundlegend verändern.
"Spiegel"-Journalist Matthias Kremp beobachtet Apple seit Jahrzehnten. Was KI angeht, sei es wichtig, dass Apple aufholt. "Auch wenn sie es vielleicht nicht aus eigener Kraft schaffen, sie müssen Chatbots wie ChatGPT oder Gemini tiefer ins Betriebssystem iOS integrieren."
Bisher kein Reputationsschaden?
Trotzdem steht Apple nach wie vor gut da. Milliarden Menschen nutzen die Geräte und die damit verbundenen Dienste. "Da es sehr leicht ist, Leute mit günstigen Einstiegsprodukten reinzuholen und dann stufenweise zu immer mehr Käufen zu verleiten", sagt Kremp. Einen Reputationsschaden für Apple sieht er trotz KI-Schwäche noch nicht.
Ja, Apple sei noch innovativ, sagt Journalist Alvarez. "Aber es gibt halt diesen einen Bereich, den sie vernachlässigt haben und wo sie aufholen müssen."
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