In der Küche der Zukunft wird immer noch selbst gekocht. Jedenfalls auf Miele-Geräten, auch wenn Automatisierung und künstliche Intelligenz (KI) künftig scheinbar ungeahnte Möglichkeiten eröffnen.

„Wenn wir über die Zukunft nachdenken, dann sprechen wir bei Miele über ein Zuhause, das mitdenkt und den Alltag unserer Kunden spürbar leichter macht“, sagt Christian Gerwens, der Geschäftsführer der deutschen Miele-Vertriebsgesellschaft.

Multimodale Bedienkonzepte, intelligente Software und KI seien Schlüssel, um Technik intuitiv, zugänglich und persönlich relevant zu machen. „Am Ende müssen sich die Hausgeräte aber an den Menschen anpassen – nicht umgekehrt.“

Künstliche Intelligenz kommt in die Küche

Eine der Lösungen von Miele ist Smart Food ID. Gemeint ist ein Backofen mit Kamera, der erkennt, ob da gerade Pommes, Pizza, ein Auflauf oder ein Streuselkuchen eingeschoben wurde, und dann je nach Gericht automatisch die Parameter für die Zubereitung bestimmt. Zum Beispiel Hitze und Dauer für den Backvorgang. Anschließend überprüft ein Algorithmus kontinuierlich den Bräunungsgrad der Speisen und stoppt den Ofen, wenn das ideale Ergebnis erreicht ist.

Sämtliche Vorarbeiten indes muss weiterhin der Mensch machen, etwa den Kuchen anrühren, den Auflauf zusammenstellen oder schlicht die Pommes-Packung aufreißen. Und natürlich die Auswahl treffen, was gegessen werden soll.

Wobei dabei in Zukunft der sogenannte Nutrition Assistant helfen kann, der Speisepläne auf Basis individueller Vorlieben und Fitnessdaten erstellt und dabei auch Unverträglichkeiten berücksichtigt. Für „mehr Gelingsicherheit und weniger Aufwand in der Küche“, wie Miele-Manager Gerwens erklärt. Anders als Smart Food ID ist der Nutrition Assistant derzeit allerdings noch ein Prototyp.

Welche weiteren Ideen und Visionen es für Hausgeräte gibt, zeigt dieser Tage die Technik-Messe IFA in Berlin. Gezeigt werden etwa Waschmaschinen und Trockner, die sprechen und damit auch von blinden und sehbehinderten Menschen bedient werden können.

Die Marktforscher von Nielsen IQ sehen zudem als Trend den nochmal verstärkten Einsatz von Robotik, etwa beim Saugen oder beim Fensterputzen, aber auch Themen wie Nachhaltigkeit und Qualität. „Alle Hersteller betreiben zurzeit ein Trading Up“, beschreibt Markus Wagenhäuser, der Experte für Elektrogroßgeräte bei NIQ.

Konkret sieht Wagenhäuser die Tendenz zu smarten Geräten, im Bereich der Kühlschränke zu großvolumigen und freistehenden Anlagen, in der Kochnische zu modernen Muldenlüftern statt klassischen Dunstabzugshauben, aber ganz grundsätzlich auch zu höheren Energieeffizienzklassen. „Die Konsumenten investieren gezielter in langlebige, effiziente und vernetzte Geräte“, sagt der Marktforscher.

Das Marktumfeld hat sich dabei zuletzt verbessert. Nach einem Boom in der Corona-Zeit gingen die Umsätze der Hausgeräte-Branche 2023 wieder zurück, im vergangenen Jahr blieben sie dann zumindest stabil, wie der Verband der Elektro- und Digitalindustrie (ZVEI) meldet.

Für 2025 wiederum sei man vorsichtig optimistisch und rechne trotz anhaltend schwacher Baukonjunktur mit einem leichten Plus von einem Prozent bei Großgeräten wie Waschmaschinen, Kühlschranken und Backöfen und einem Zuwachs von 2,5 Prozent bei Kleingeräten wie Heißluftfritteusen, Kaffeevollautomaten und Saugrobotern.

Auf Großgeräte entfällt unter dem Strich der deutlich größere Anteil am Branchenumsatz von in Summe rund 17 Milliarden Euro. Die höchsten Stückzahlen bei den Großgeräten hatten 2024 den ZVEI-Zahlen zufolge Waschmaschinen vor Kühlschränken und Geschirrspülern.

Dieser Artikel wurde für das Wirtschaftskompetenzzentrum von WELT und Business Insider erstellt.

Carsten Dierig ist Wirtschaftsredakteur in Düsseldorf. Er berichtet über Handel und Konsumgüter, Maschinenbau und die Stahlindustrie sowie Mittelstandsunternehmen.

Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke