Laut der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit sind die Gespräche über die betriebliche Altersvorsorge bei der Lufthansa gescheitert. In einer Urabstimmung soll über einen möglichen Streik entschieden werden.
Bei der Lufthansa zeichnet sich ein Streik der Piloten ab. Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) hat im Tarifkonflikt um die betriebliche Altersvorsorge die Gespräche mit der Airline für gescheitert erklärt. Das geht aus einem Rundschreiben der VC an ihre Mitglieder hervor.
Die Tarifkommission beantragte nach der jüngsten Verhandlung Ende vergangener Woche beim VC-Vorstand die Urabstimmung für einen Streik. "Dieser Schritt ist uns nicht leichtgefallen, aber er war notwendig, weil alle Verhandlungsmöglichkeiten ausgeschöpft waren", hieß es.
Bis zum Ende der Abstimmung soll es zunächst keine Arbeitskampfmaßnahmen geben. Ob und wann es zu einem erneuten Pilotenstreik bei der defizitären Lufthansa-Kernmarke kommt, steht damit noch nicht fest. Zuletzt hatte die VC im Jahr 2022 einen eintägigen Streik bei der Lufthansa-Kerngesellschaft organisiert.
Kein Kommentar von Lufthansa
Die VC hatte Lufthansa im Mai zu Verhandlungen über die Betriebsrenten sowie zur sogenannten Übergangsversorgung aufgefordert. Die Gespräche blieben allerdings ohne Ergebnis. Laut Darstellung der VC hat Lufthansa kein substanzielles Angebot gemacht.
Das Unternehmen hat nach Angaben eines Sprechers zunächst keine Information zum Scheitern der Gespräche erhalten. Man könne den Vorgang daher nicht kommentieren. Von den Verhandlungen betroffen sind rund 4.800 Beschäftigte.
Tarifabschluss von 2017 sorgt für Unmut
Die Piloten fordern Änderungen bei der betrieblichen Altersvorsorge. Diese sei 2017 angepasst worden, aber die angepeilten Renditen hätten sich nicht ergeben.
Bei dem Tarifabschluss im Jahr 2017 hatte sich die Piloten-Gewerkschaft darauf eingelassen, dass Lufthansa nicht mehr die absolute Höhe der Renten garantiert, sondern nur noch die Höhe der Arbeitgeberbeiträge. Das Zinsrisiko ging so auf die Beschäftigten über. Zudem wurde das durchschnittliche Alter zur Übergangsversorgung um zwei Jahre auf 60 Lebensjahre hochgesetzt.
Konflikt innerhalb der Lufthansa-Gruppe
Im Hintergrund schwelt zudem ein Konflikt um die verschiedenen deutschen Flugbetriebe der Lufthansa Gruppe. Der Vorstand um den Vorsitzenden Carsten Spohr hat die Betriebe City Airlines und Discover mit dem erklärten Ziel gegründet, dort zu günstigeren Tarifbedingungen zu fliegen, als bei Lufthansa Classic und ihrer Regionaltochter Lufthansa Cityline gelten.
Dafür wurden teilweise bereits Tarifverträge mit der konkurrierenden Gewerkschaft ver.di geschlossen, während die Spartengewerkschaften VC für die Piloten und Ufo für das Kabinenpersonal außen vor blieben. Diese wollen verhindern, dass immer mehr Flugzeuge und damit Arbeitsplätze zu den jüngeren und kostengünstigeren Betrieben verlagert werden.
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