Für 18 Milliarden Dollar verleibt sich der US-Getränkekonzern Keurig Dr Pepper das europäische Kaffeeunternehmen JDE Peet's ein. Hinter dem Schritt steht unter anderem die deutsche Reimann-Familie. Doch ein Großkonzern soll aus der Fusion nicht hervorgehen.

In der Getränkeindustrie gibt es eine milliardenschwere Großfusion an: Der US-Getränkekonzern Keurig Dr Pepper erwirbt das europäische Kaffeeunternehmens JDE Peet's im Wert von rund 18 Milliarden US-Dollar. Wie Keurig Dr Pepper mitteilte, hat der Konzern eine entsprechende Vereinbarung zum Kauf des Peet's Coffee-Eigentümers JDE Peet's unterzeichnet, die den Auftakt für die Ausgliederung der Kaffeemarken in eine separate Aktiengesellschaft bildet.

Die Übernahme ist für Keurig Dr Pepper von großer Bedeutung, denn sie macht die Transaktion rückgängig, die 2018 den Kaffeehersteller Keurig und den Getränkehersteller Dr Pepper unter ein gemeinsames Firmendach brachte. Zu diesem Zeitpunkt war die Transaktion die weltweit größte im Bereich der alkoholfreien Getränke.

Keurig Dr Pepper teilte weiter mit, die Aktionäre von JDE Peet's würden 31,85 Euro je Aktie in bar erhalten, was einer Prämie von 33 Prozent auf den Durchschnittskurs der vergangenen drei Monate entspricht. JDE Peet's, mit Sitz in Amsterdam, hat einen Marktwert von rund 15 Milliarden Dollar. Der Marktwert von Keurig Dr Pepper liegt bei rund 50 Milliarden Dollar.

JDE Peet's hat ein Portfolio von mehr als 50 Marken, darunter L'Or, Peet's, Jacobs, Senseo, Tassimo, Douwe Egberts, Old Town, Super, Pickwick and Moccona. JDE Peet's größter Aktionär ist laut Unternehmenswebseite die Acorn Holdings BV, die (Stand 22. Oktober 2024) 68 Prozent der Anteile hält. Über diese beziehungsweise die luxemburgische JAB Holding ist unter anderem die deutsch-österreichische Milliardärs-Familie Reimann indirekt an JDE Peet's beteiligt sowie auch an Keurig Dr Pepper.

Nach Abschluss der Transaktion plant Keurig Dr Pepper, sich in zwei in den USA börsennotierte Unternehmen aufzuteilen, von denen sich das eine auf Kaffee und das andere auf Erfrischungsgetränke wie Dr Pepper, 7UP, Snapple und Energy Drinks wie Bloom und Ghost konzentriert. Das globale Kaffeeunternehmen würde einen Jahresumsatz von rund 16 Milliarden Dollar erzielen, der Getränkekonzern etwa 11 Milliarden Dollar.

Keurig Dr Pepper-Chef Tim Cofer sagte, das Unternehmen schließe den Deal aus einer Position der finanziellen Stärke ab. Ziel des Deals sei es, eigenständige Unternehmen zu schaffen, die mehr Raum für Wachstum haben. Die Übernahme von JDE Peet's sei außerdem zu einer attraktiven Bewertung erfolgt und werde voraussichtlich zu einer raschen Steigerung des Gewinns je Aktie und später zu Kosteneinsparungen in Höhe von etwa 400 Millionen Dollar führen. Im Zuge der Trennung wird Cofer die Leitung der globalen Getränkeeinheit übernehmen, während sein derzeitiger Finanzchef, Sudhanshu Priyadarshi, das neue Kaffeeunternehmen leiten wird.

Das Kaffeegeschäft von Keurig Dr Pepper, zu dem Green Mountain Kaffee und Keurig-Maschinen gehören, hatte lange Zeit zu kämpfen, da der Wettbewerb unter den Kaffeeunternehmen immer härter wurde. Im vergangenen Quartal meldete das Unternehmen jedoch eine gewisse Verbesserung in seinem Kaffeesegment. In diesem Jahr hat das Unternehmen bereits zweimal die Preise erhöht.

Die Kaffeemarken hatten mit steigenden Bohnenpreisen zu kämpfen, nachdem die brasilianische Arabica-Ernte von einer Dürre heimgesucht wurde. Nun müssen sich die US-Kaffeeunternehmen mit den von der US-Regierung eingeführten hohen Zöllen auseinandersetzen. Jüngst wurden die Abgaben auf brasilianische Waren, einschließlich Kaffeebohnen, auf 50 Prozent angehoben. Brasilien produziert mehr Kaffee als die nächsten fünf führenden Produzenten der Welt zusammen. Dies dürfte das Umgehen der Zölle erschweren.

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