Der hochverschuldete Immobilienkonzern China Evergrande ist nach jahrelanger Krise endgültig von der Börse in Hongkong gestrichen worden. Während die Liquidatoren nur geringe Vermögenswerte sichern konnten, türmt sich der Schuldenberg auf rund 300 Milliarden US-Dollar auf.

Nach 15 Jahren wirft die Hongkonger Börse die Aktien des zusammengebrochenen Immobiliengiganten Evergrande endgültig raus. Das Unternehmen habe die gesetzte Frist für die Wiederaufnahme des Handels seiner Aktien versäumt, heißt es in einer Mitteilung. Der Handel mit den Papieren war bereits seit dem 29. Januar 2024 ausgesetzt, weil ein Gericht in Hongkong nach einer Klage ausländischer Gläubiger entschieden hatte, Evergrande zu zerschlagen.

Die Liquidatoren des insolventen Immobilienentwicklers China Evergrande haben seit Beginn des formellen Verfahrens vor 18 Monaten lediglich "bescheidene" Vermögenswerte in Höhe von 255 Millionen US-Dollar sichergestellt - darunter ein Gemälde von Claude Monet. Das berichtet die "Financial Times" unter Berufung auf eine Offenlegung des Insolvenzverwalters Alvarez & Marsal. Der Schuldenberg der Firma beläuft sich mit rund 300 Milliarden US-Dollar (derzeit rund 256 Milliarden Euro) auf mehr als das Tausendfache.

Die bisher sichergestellten Vermögenswerte machen laut dem Blatt weniger als 0,1 Prozent des Gesamtvermögens der Gruppe in Höhe von 1,8 Billionen Renminbi (250 Milliarden US-Dollar) im Jahr 2022 aus, den letzten verfügbaren Zahlen nach dem Zusammenbruch des Unternehmens ein Jahr zuvor.

Glänzender Börsenstart 2009

Zum Zeitpunkt der Aussetzung des Aktienhandels von Evergrande im Januar 2024 hatte das Unternehmen eine Marktkapitalisierung von 2,15 Milliarden HK-Dollar (275,3 Millionen US-Dollar), nach einem Höchststand von 398,8 Milliarden HK-Dollar im Jahr 2017. Evergrande-Gründer Hui war laut Bloomberg-Daten der größte Aktionär des Unternehmens und hielt bei der letzten Aktualisierung der Zahlen im Juni 2022 fast 60 Prozent der ausstehenden Aktien. Er wurde 2023 festgenommen.

Die Evergrande Group war während Chinas Bau-Boom das Vorzeige-Unternehmen. Der einst größte Immobilienentwickler aus Südchina hatte 2009 einen glänzenden Börsenstart hingelegt und seinen Marktwert danach vervielfacht. Zu Bestzeiten verwaltete Evergrande etwa 1.300 Bauprojekte in 280 chinesischen Städten. Mittlerweile ist Evergrande ein Symbol für Chinas Immobilienkrise, die seit 2021 das Wirtschaftswachstum des Landes bremst und das Konsumvertrauen in der Bevölkerung erschüttert.

Das Unternehmen war 2020 ins Wanken geraten, als es die Zentralregierung in Peking Immobilienentwicklern mit neuen Regelungen erschwerte, Kredite aufzunehmen. Evergrande hatte in der Folge Probleme, seine Gläubiger zu bedienen und konnte bereits bezahlte, aber noch nicht gebaute Wohnungen nicht mehr fertigstellen.

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