Rund 82 Milliarden Euro haben die Arbeitgeber in Deutschland 2024 für kranke Mitarbeiter aufgebracht. Binnen drei Jahren seien die Kosten für die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall um zehn Milliarden Euro gestiegen, teilte das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft (IW) am Donnerstag mit. Seit 2010 wuchsen die Aufwendungen für kranke Beschäftigte um das 2,2-fache.
Ein höherer Krankenstand ist dabei allerdings nur einer der Gründe für die gestiegene Summe, wie die neue IW-Studie zeigt. So habe beispielsweise auch die gute Entwicklung am Arbeitsmarkt dazu beigetragen: 2024 gab es so viele Erwerbstätige wie noch nie, dementsprechend zahlten die Unternehmen mehr Gehälter. Auch die generelle Lohnentwicklung spielte eine Rolle. Sobald die Löhne steigen, erhöhen sich automatisch die Gehaltszahlungen im Krankheitsfall.
Derzeit erhält ein langzeiterkrankter Arbeitnehmer bis zum Ende der 72. Woche rund 70 Prozent des regelmäßigen Bruttoentgelts. Ist eine Person länger als sechs Wochen arbeitsunfähig, übernimmt die gesetzliche Krankenkasse die Zahlung des Krankengelds als Lohnersatzleistung.
Entlastung für Arbeitgeber sei nötig – etwa durch Karenztage
Das Institut dringt auf eine Entlastung der Arbeitgeber. Eine Möglichkeit sei die Einführung sogenannter Karenztage, sagte der Steuer- und Sozialexperte des Instituts, Jochen Pimpertz. Damit würde entweder die Gehaltszahlung für einige Tage ausgesetzt – oder das Gehalt für einen bestimmten Zeitraum weitergezahlt, allerdings auf einem niedrigeren Niveau.
Ein anderes Konzept sieht vor, die Dauer der Entgeltfortzahlung auf insgesamt sechs Wochen – trotz neuer Diagnose – pro Jahr zu begrenzen. Aktuell wird das Gehalt höchstens sechs Wochen im Jahr weitergezahlt – außer bei einer weiteren Krankschreibung aufgrund einer anderen Diagnose.
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