Wer im Urlaub per Kreditkarte bezahlt, ärgert sich manchmal später, denn viele Gebühren sind versteckt. Wie findet man eine kostenlose Kreditkarte, ohne in die Kostenfalle zu tappen?
Hohe Gebühren und Kosten bei Kreditkarten: Oft bemerkt man sie erst, wenn die Abrechnung kommt; gerade nach dem Urlaub. Wer das vermeiden will, sollte schon bei der Kartenauwahl genau hinschauen, sagt Kathy Elmenthaler, Kredit-Expertin der Stiftung Warentest.
Die Kreditkarte der Hausbank lohnt dabei oft nicht, meist gibt es günstigere Angebote auf dem Markt: "Aus unserer Sicht sollte eine Kreditkarte im Jahr aber nicht mehr als 30 Euro kosten, und zwar inklusive Karten, aber auch Gebühren fürs Geldabheben und auch für den Einsatz auf Reisen", sagt Elmenthaler.
Debit- oder Revolving-Karten bergen Risiken
Viele Direktbanken geben inzwischen nur noch aufladbare Karten aus - sogenannte Debitkarten. Sie nutzen ebenfalls das Visa oder Mastercard-System, sehen einer klassischen Kreditkarte ähnlich, sind aber trotzdem keine vollwertigen Kreditkarten. Und das kann insbesondere bei Mietautos zum Problem werden: Viele Verleiher akzeptieren nur "echte" Kreditkarten.
Von einer sogenannten Revolving-Kreditkarte rät Stiftung Warentest ebenfalls ab. Bei diesen Karten wird der Rechnungsbetrag nicht auf einmal abgebucht, sondern in Raten über mehrere Monate verteilt. Das klingt praktisch - führt aber oft zu hohen Zinsen: "Da haben wir in unserem letzten Test Teilzahlung-Zinsen von bis zu 25 Prozent auf den dann noch verbleibenden Betrag gefunden", sagt Elmenthaler von Warentest.
"Am besten sollte man direkt im Antrag oder - wenn das nicht möglich ist - direkt nach Zusendung der Karte in der App oder im Onlinebanking von Teil- auf monatliche Zahlung umstellen." Karten, bei denen sich die Teilzahlung gar nicht abstellen lasse, solle man erst gar nicht in Betracht ziehen, so die Verbraucherberaterin.
Vorsicht vor versteckten Gebühren
Wer außerhalb des Euroraums Urlaub macht, sollte ebenfalls vorher prüfen, ob die eigene Kreditkarte eine Fremdwährungsgebühr für Abhebungen oder Zahlungen abzieht. Denn auch diesen Service bieten einige Banken kostenlos an. Doch selbst wenn die Abhebung kostenlos ist, sollte man vorsichtig sein, erklärt Josefine Litzau von Finanztip.
"Die Banken werben gerne mit kostenlosen Abheben, aber da geht es nur um die bankeigenen Gebühren. Da geht es nicht darum, was der Automatenbetreiber selber machen kann." Dieser könne selbst noch Gebühren verlangen. Die müssten zwar angezeigt werden, könnten aber recht hoch sein, warnt Litzau. "Fünf bis zehn Euro sind da schon möglich."
Besser immer die lokale Währung nutzen
Beim Bezahlen oder Geldabheben werden Kunden oft gefragt: Möchten Sie in Euro oder in der Landeswährung zahlen? Litzau rät: Immer in der lokalen Währung bezahlen. "Die Automaten versuchen schon ein bisschen in die Richtung zu drängen, dass man sozusagen das Geld umrechnen lässt und in Euro nutzt", erläutert sie, jedoch sollte man trotzdem immer die lokale Währung nutzen. "Es ist deshalb wichtig, weil die Banken meist einen besseren Wechselkurs benutzen als die Automatenbetreiber oder zum Beispiel die Anbieter hinter den Kassengeräten."
Die Stiftung Warentest sieht aktuell keinen Trend zu steigenden Kreditkartengebühren. Trotzdem sollte man bei neuen AGB aufpassen. Wer die Änderungen einfach akzeptiert, ohne hinzuschauen, kann von höheren Gebühren überrascht werden. Es gilt also wie immer: auch das Kleingedruckte lesen.
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