Nach mehr als acht Jahren muss Richard Lutz seinen Posten als Bahnchef räumen. Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) hat den 61-Jährigen als Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bahn gefeuert. Allerdings soll Lutz so lange im Amt bleiben, bis ein Nachfolger gefunden ist.
Lutz gehört dem Bahn-Vorstand seit 2010 an, seit 2017 ist er Vorstandschef. In dieser Funktion hat der gebürtige Pfälzer ein Millionengehalt kassiert. Die Höhe der Vergütung des Bahnchefs hängt dabei allerdings stark von Bonuszahlungen ab – sogenannte "variable Vergütungen". Diese werden fällig, wenn das Unternehmen bestimmte vorher vereinbarte Ziele erreicht. Dadurch variiert das Einkommen als Bahnchef relativ stark.

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Bahnchef Richard Lutz profitierte von Boni
Im vergangenen Jahr kam Richard Lutz laut offizieller Bahn-Angaben auf einen Jahresverdienst von 2,1 Millionen Euro. Sein Festgehalt betrug 1,4 Millionen Euro, was einem Monatsgehalt von mehr als 110.000 Euro entspricht. Hinzu kamen Boni in Höhe von insgesamt fast 700.000 Euro.
2023 hingegen ging Lutz, was die Boni anging, leer aus – da die Bahn in jenem Jahr durch die Strompreisbremse staatliche Unterstützung erhielt, durfte sie keine Zusatzzahlungen an ihre Manager leisten. So sprang für ihn ein Jahresverdienst von 1,1 Millionen Euro heraus.
Das Jahr 2022 wiederum war ein fettes Jahr für den Bahnchef: Lutz erhielt mehr als 1,2 Millionen Euro an Boni, unter anderem wegen guter Ergebnisse im Bereich "Frauen in der Führung und Mitarbeiterzufriedenheit" und bei der CO2-Einsparung. Insgesamt kam er auf ein Jahresgehalt von mehr als 2,2 Millionen Euro.

Meinung Die Schmach hätte sich der Bahnchef sparen sollen
capitalAbfindung dürfte im Millionenbereich liegen
Nach Angaben des Bundesfinanzministeriums aus dem Jahr 2022 ist der Bahnchef der bestbezahlte Vorstandsboss aller Bundesunternehmen oder -anstalten. Seine Boni setzen sich aus kurz- und langfristigen Zielen zusammen. Zu den kurzfristigen Zielsetzungen gehört unter anderem die Pünktlichkeitsquote in dem Jahr. Langfristige Zielvorgaben beziehen sich zum Beispiel auf Klimaschutz und Nachhaltigkeit.
Gerade bei der Pünktlichkeit ging es unter Richard Lutz bergab, auch wirtschaftlich steht die Bahn nicht gut da. Als Konsequenz muss der Bahn-Boss seinen Posten räumen. Doch Lutz dürfte weich fallen. Offizielle Angaben zu seiner Abfindung gibt es noch nicht, diese dürfte aber im Millionenbereich liegen – allein schon, weil Lutz eigentlich noch einen Vertrag bis 2027 hat. Rüdiger Grube, der Vorgänger von Richard Lutz, kassierte nach etwas mehr als sechseinhalb Jahren auf dem Posten 2,25 Millionen Euro Abfindung.
Quellen: Vergütungsbericht der Bahn 2024, Vergütungsbericht der Bahn 2023, Vergütungsbericht der Bahn 2022, Vergütungsbericht der Bahn 2017, Nachrichtenagentur DPA
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