Der US-Präsident fordert es schon lange: Zinssenkungen. Und angesichts moderater Inflationszahlen und einem schwachen Arbeitsmarktbericht stehen die Chancen gut, dass die Fed einlenkt. An der Wall Street sorgt das für Euphorie.

In Erwartung sinkender Zinsen bleiben US-Anleger optimistisch. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss ein Prozent höher mit 44.922 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 kletterte um 0,3 Prozent auf 6466 Zähler und die Tech-Börse Nasdaq um 0,1 Prozent auf 21.713 Stellen. Nasdaq und S&P stellten dabei neue Rekordmarken auf.

Moderate Inflationszahlen im Nachgang eines schwachen US-Arbeitsmarktberichtes haben die Spekulationen auf eine Zinssenkung der Notenbank Fed im September befeuert. Börsianer wetten mit einer Wahrscheinlichkeit von annähernd 100 Prozent auf einen Schritt abwärts um 25 Basispunkte. Finanzminister Scott Bessent sagte, er halte angesichts der schwachen Beschäftigungszahlen der letzten Zeit eine deutlichere Senkung um 50 Basispunkte für möglich. "Die Euphorie des Marktes könnte jedoch durch die anhaltenden Stagflationsrisiken infrage gestellt werden, die den Konsum und die Werbung - eine wichtige Einnahmequelle für viele Tech-Giganten - beeinträchtigen könnten", sagte Nikos Tzabouras, Analyst bei Tradu.com.

Ein überraschender Lageraufbau in den USA schürte Nachfragesorgen am Ölmarkt. Der Preis für die Nordsee-Sorte Brent fiel um 0,6 Prozent auf 65,72 Dollar je Barrel. WTI verbilligte sich um 0,7 Prozent auf 62,73 Dollar. Nach Angaben der US-Energiebehörde kletterten die wöchentlichen Rohölvorräte um drei Millionen Barrel. Analysten hatten mit einem Rückgang um 275.000 Barrel gerechnet.

Auch die Ungewissheit vor dem am Freitag geplanten Treffen von US-Präsident Donald Trump und Russlands Staatsoberhaupt Wladimir Putin spielte eine Rolle. In Alaska wollen beide über einen Frieden in dem über dreijährigen Krieg zwischen Russland und der Ukraine sprechen. Die Europäische Union und Großbritannien hatten im Juli wegen des Krieges in der Ukraine weitere Sanktionen gegen Russland verhängt, die härtesten richten sich gegen die Ölexporte des Landes.

Venture Global geht steil nach oben

Am Aktienmarkt standen Titel aus dem Gesundheitssektor in der Gunst der Anleger. Das florierende Geschäft mit Abnehmmitteln lockte Anleger bei Eli Lilly an. Der Pharmakonzern hat den Injektionsstift seines Blockbuster-Medikaments zur Gewichtsreduzierung Mounjaro auf den indischen Markt gebracht, was die Aktie um 3,3 Prozent steigen ließ. "Wenn wir uns die Preise für die höchsten Dosen von Mounjaro und Wegovy ansehen, scheint es, dass Mounjaros Preise attraktiv und wettbewerbsfähig sind", sagte Analyst Vishal Manchanda von Systematix Institutional Equities. Wegovy gehört dem dänischen Pharmaunternehmen Novo Nordisk.

Ein juristischer Sieg gegen den Ölriesen Shell katapultierte die Aktien von Venture Global um zwölf Prozent nach oben, Shell notierten 0,2 Prozent schwächer. Das Schiedsgericht sah den Anbieter von Flüssigerdgas (LNG) im Recht. Shell hatte VG beschuldigt, bei Lieferungen aus seiner Anlage in Calcasieu Pass am Golf von Mexiko Verkäufe am Spotmarkt gegenüber vertraglichen Verpflichtungen zu bevorzugen.

Wachsender Konkurrenzdruck durch den Versandriesen Amazon machte Lebensmitteleinzelhändlern zu schaffen. Kroger rutschten um 4,4 Prozent ab, Walmart um 2,5 und der Lieferdienst Instacart um 11,5 Prozent. Amazon weitete die taggleiche Lieferung von Lebensmitteln auf verderbliche Waren aus.

Cava Group sackten um 16,6 Prozent ab. Die US-Restaurantkette, auf deren Speisekarte sich mediterrane Gerichte wie Bowls und Pitas finden, senkte ihre Jahresprognose für den Umsatz, nachdem das zweite Quartal enttäuschte.

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