Im Zollstreit zwischen der Schweiz und den USA schlägt die Lufthansa-Tochter Swiss eine überraschende Lösung vor. Durch Flugzeugkäufe über die Schweiz soll das Handelsdefizit reduziert werden. Doch die Idee bleibt vorerst vage.

Die Lufthansa will der Schweiz im Zollstreit mit den USA womöglich helfen. Der Chef der Schweizer Lufthansa-Tochter Swiss, Jens Fehlinger, habe heimischen Regierungsvertretern vorgeschlagen, Boeing-Flugzeugkäufe über die Schweiz abzuwickeln, berichtete der "Tagesanzeiger". Damit könnte das Land den von US-Präsident Donald Trump kritisierten Handelsbilanzüberschuss gegenüber den USA abbauen. Swiss erklärte dazu auf Anfrage, Fehlinger habe an einer Delegation der Schweiz in die USA teilgenommen.

Ziel waren demnach politische Gespräche, um die zollpolitischen Rahmenbedingungen für die Schweiz zu verbessern. "Im Rahmen der Gespräche wurden unter anderem Rahmenbedingungen im Hinblick auf Flugzeugimporte erörtert und mögliche Optionen besprochen – für die Lufthansa Group, für Swiss sowie für die USA und US-amerikanische Unternehmen", teilte das Unternehmen mit.

Die Regierung von US-Präsident Donald Trump hatte vergangene Woche zur Bestürzung der Schweizer Regierung Zölle von 39 Prozent verhängt. Trump begründete den Schritt mit dem hohen Handelsdefizit der USA mit der Schweiz, das sich US-Angaben zufolge 2024 auf mehr als 38 Milliarden Dollar belief.

Swiss leidet unter Pilotenmangel

Eine mit den Handelsgesprächen vertraute Person sagte, Fehlingers Idee sei zwar diskutiert worden, aber nicht sehr konkret. Das Schweizer Wirtschaftsministerium äußerte sich zunächst nicht. Die Lufthansa bestätigte die Initiative nicht, sondern erklärte, dass das Unternehmen am nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg seiner Tochter Swiss und damit an einer prosperierenden Schweizer Volkswirtschaft interessiert sei.

Swiss strich zuletzt wegen fehlender Pilotinnen und Piloten im Sommer 1400 Flüge. Der Fluggesellschaft zufolge liegt der Mangel an einer Reihe unerwarteter Entwicklungen und einer zu optimistischen Planung. Betroffen sind Langstreckenflüge sowie diverse Flüge im Kurz- und Mittelstreckennetz. Insgesamt entsprechen die Streichungen 1,5 Prozent des Flugplans zwischen April und Oktober.

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