Politiker aus dem südmexikanischen Oaxaca werfen dem deutschen Sportartikelhersteller vor, Kunsthandwerker im Süden Mexikos kopiert zu haben. Anlass ist eine neue Sneaker-Sandale.

Die neue Sneaker-Sandale "Oaxaca Slip-On" von Adidas sorgt für erhitzte Gemüter. Grund: Das vom US-Designer Willy Chavarría für Adidas Originals entworfene Schuhmodell hat laut mexikanischen Politikern auffallende Ähnlichkeit zu dem traditionellen indigenen Schuhwerk namens Huaraches. Lokale Behörden haben Adidas daher aufgefordert, die Schuhe zurückzuziehen.

Die Sandalen haben dünne Lederbänder, die in einem Stil geflochten sind, der unverkennbar den traditionellen mexikanischen Huaraches ähnelt. Statt flacher Ledersohlen verfügen die Adidas-Schuhe jedoch über eine klobigere Sportschuhsohle.

Behörden in Mexiko verlangen Entschuldigung von Adidas

Die Behörden in Oaxaca haben gefordert, den Schuh zurückzuziehen und eine öffentliche Entschuldigung von Adidas verlangt. Sie bezeichneten das Design als "kulturelle Aneignung", die möglicherweise gegen mexikanisches Recht verstößt.

Laut mexikanischen Behörden enthält das Adidas-Design Elemente, die zum kulturellen Erbe der zapotekischen indigenen Gemeinschaften in Oaxaca gehören, insbesondere aus der Stadt Villa Hidalgo Yalalag. Handwerkskunst ist eine wichtige wirtschaftliche Lebensgrundlage in Mexiko und bietet etwa einer halben Million Menschen im ganzen Land Arbeit. Die Branche macht etwa zehn Prozent des Bruttoinlandsprodukts in Bundesstaaten wie Oaxaca, Jalisco, Michoacán und Guerrero aus.

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In einem öffentlichen Brief an die Adidas-Leitung kritisierte der Gouverneur von Oaxaca, Salomón Jara Cruz, das Design der Firma mit den Worten, dass "kreative Inspiration" keine gültige Rechtfertigung sei, um kulturelle Ausdrucksformen zu nutzen, die "Gemeinschaften Identität verleihen". Er fügte hinzu: "Kultur wird nicht verkauft, sie wird respektiert".

Regierung bereitet Gesetze vor, um Plagiate von Handwerkskunst zu verhindern

Adidas soll inzwischen auf den Brief reagiert haben, wie die Zeitung "El Universal" berichtet. Das Unternehmen erklärte darin, dass man "den kulturellen Reichtum der indigenen Völker Mexikos sehr schätzt und die Relevanz der Kritik anerkennt". Es bat darum, sich mit lokalen Behörden an einen Tisch zu setzen und zu besprechen, wie der Schaden für die indigenen Gemeinschaften "wieder gutgemacht werden" kann.

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Die mexikanische Präsidentin Claudia Sheinbaum sagte am Freitag, Adidas sei bereits in Gesprächen mit den Behörden im südlichen Bundesstaat Oaxaca, um eine Entschädigung zu leisten. Ihre Regierung bereite zudem gesetzliche Reformen vor, um die Kopie mexikanischer Handwerkskunst zu verhindern.

Quellen: Associated Press, Instagram, X, "El Universal"

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