Sie sehen Silberfischchen ähnlich, richten aber größeren Schaden an: Wie man Papierfische erkennt, vorbeugt und wirksam bekämpft.

Sie bewegen sich kaum sichtbar in dunklen Spalten, scheuen das Licht und tauchen meist erst nachts oder bei Umräumarbeiten auf: kleine, graue, schuppenbedeckte Insekten, die viele für harmlose Silberfischchen halten. Doch wer genau hinschaut, entdeckt womöglich Papierfische – eine weniger bekannte, aber zunehmend verbreitete Art, die in Bibliotheken, Archiven und privaten Haushalten als Materialschädling gilt. Anders als Silberfischchen, die vor allem Feuchtigkeit suchen und sich bevorzugt in Bädern oder Küchen aufhalten, bevorzugen Papierfische trockenere Umgebungen. Sie befallen Kartons, Bücher, Dokumente und Tapeten und können dabei über Jahre hinweg unbemerkt Schäden anrichten. 

Die Tiere gehören zur Ordnung der Fischchen, sind aber eine andere Art als die feuchtigkeitsliebenden Silberfischchen. Gerade deshalb ist es wichtig, die Unterschiede zu kennen und geeignete Maßnahmen zur Bekämpfung zu ergreifen – denn handelsübliche Mittel gegen Silberfischchen bleiben bei Papierfischen oft wirkungslos.

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Woran man Papierfische erkennt

Papierfische ähneln Silberfischchen auf den ersten Blick stark: Beide Arten sind etwa ein Zentimeter lang, bewegen sich wellenförmig und tragen an ihrem Körperende drei feine Schwanzfäden. Doch Papierfische sind in der Regel heller, oft leicht silbrig, mit matter Oberfläche und wirken weniger glänzend als ihre feuchtigkeitsliebenden Verwandten. Vor allem aber unterscheiden sie sich im Verhalten: Während Silberfischchen Wärme und Feuchtigkeit suchen, etwa unter Badezimmerfliesen oder hinter Spülmaschinen, bevorzugen Papierfische Temperaturen zwischen 20 und 24 Grad bei relativ niedriger Luftfeuchtigkeit. 

Das macht sie zu typischen Bewohnern von Schlafzimmern, Abstellräumen, Archiven, Bücherregalen oder Umzugskartons. Ihre Ernährung besteht aus stärkehaltigen Stoffen wie Papier, Kleister, Tapetenleim, aber auch Baumwolle und Textilien. Ihre Lebensweise ist extrem versteckt, weshalb ein Befall häufig erst spät bemerkt wird. Etwa durch kleine, gezackte Frassspuren an Buchseiten oder auffällig glatte Stellen auf Kartonoberflächen.

Wie Papierfische in die Wohnung gelangen

In den meisten Fällen werden die Tiere unbemerkt eingeschleppt – etwa mit Umzugskartons, Bücherlieferungen oder Secondhand-Möbeln. Anders als bei Schaben oder anderen Hygiene-Schädlingen spielt mangelnde Sauberkeit bei Papierfischen kaum eine Rolle. Vielmehr begünstigt ein stabiles, trockenes Raumklima mit wenig Licht und zahlreichen Verstecken ihre Vermehrung. Einmal eingenistet, können sich Papierfische über Jahre halten, denn sie sind extrem genügsam, leben versteckt und benötigen nur wenig Nahrung. Ihre Fortpflanzung erfolgt langsam, aber kontinuierlich: Ein Weibchen legt im Lauf seines Lebens bis zu hundert Eier, die in Ritzen, hinter Fußleisten oder unter Möbeln abgelegt werden – Orte, die kaum zugänglich sind und daher auch mit normalen Putzmitteln kaum erreicht werden können.

Gezielte Maßnahmen zur Bekämpfung

Ein wirksamer Bekämpfungsplan setzt zunächst auf Identifikation: Wer ein einzelnes Insekt findet, sollte es sicherheitshalber mit einem Klebestreifen fixieren und mit einer Lupe untersuchen oder fotografieren. So lässt sich klären, ob es sich um einen harmlosen Silberfisch oder tatsächlich um einen Papierfisch handelt. Sobald der Verdacht bestätigt ist, beginnt die systematische Bekämpfung. Wichtig ist, das Raumklima zu verändern, denn Papierfische benötigen konstante Bedingungen: Ein Wechsel der Luftfeuchtigkeit durch regelmäßiges Lüften, die Verwendung eines Luftbefeuchters oder das gezielte Absenken der Raumtemperatur können die Vermehrung deutlich verlangsamen.

Besonders wirkungsvoll sind spezielle Köder- oder Klebefallen, die auf die Vorlieben von Papierfischen abgestimmt sind. Anders als klassische Silberfischchenfallen, die mit Zucker oder Stärke locken, nutzen einige Produkte Eiweiß- oder Zelluloseköder in Verbindung mit insektiziden Wirkstoffen. Modelle wie die Aeroxon Silberfischchenfalle können dabei auch Papierfische fangen, wenn sie an geeigneter Stelle aufgestellt werden – etwa hinter Bücherregalen oder in Kartons. 

Noch gezielter wirkt die Ungeziefer-Falle, die speziell für trockene Innenräume geeignet ist und den Wirkstoff in geschlossenen Bereichen verteilt. Wer bereits gegen Papierfischchen vorgegangen ist und den Befall jetzt Überwachen will, kann auf Produkte, wie das Envira Silberfisch-Spray zurückgreifen. In Kombination mit Staubsaugen entlang der Fußleisten, dem Verschließen von Fugen und Rissen und dem Entfernen alter Kartonagen kann die wiederkehr der Population wirksam verhindert werden.

Für größere oder hartnäckige Befälle empfiehlt sich der Einsatz eines Insekten-Sprays, das gezielt in Ritzen oder Spalten gesprüht wird. Dabei sollte man jedoch auf geruchsneutrale und für Innenräume geeignete Produkte achten, die keine Rückstände auf Oberflächen hinterlassen. Das ARDAP Ungezieferspray etwa ist auf Papierfische getestet und kann an Rückseiten von Regalen oder hinter Sockelleisten gesprüht werden. Es wirkt nicht nur sofort, sondern hinterlässt eine bis zu sechs Wochen anhaltende Wirkung, die auch nachgeschlüpfte Tiere trifft.

Langfristiger Schutz durch Prävention

Auch wenn der akute Befall eingedämmt ist, bleiben Vorsichtsmaßnahmen wichtig. Papierfische können monatelang ohne Nahrung überleben und sich aus verbliebenen Eiern erneut ausbreiten. Wer Bücherregale regelmäßig reinigt, Kartons aus Kellern oder Dachböden vermeidet und für ein variables Raumklima sorgt, reduziert die Wahrscheinlichkeit einer erneuten Besiedlung. Dichtungen an Türen, Fensterfugen oder hinter Fußleisten lassen sich mit Silikon oder Dichtband verschließen, um Rückzugsorte unzugänglich zu machen. Besonders flexibel lassen sich Acryldichtstoffe auftragen, wie der von der Toom-Eigenmarke. Auch eine gründliche Kontrolle von gebrauchten Möbeln oder Flohmarktfunden kann helfen, Neuverschleppung zu vermeiden.

Das Ziel ist dabei nicht, eine sterile Umgebung zu schaffen, sondern gezielt jene Bedingungen zu verändern, unter denen Papierfische überdauern können. Wer mit etwas Konsequenz, Geduld und den passenden Produkten arbeitet, wird die lichtscheuen Materialschädlinge nicht nur erkennen, sondern auch wieder los. Denn auch wenn sie sich gut verstecken: Ihre Vorlieben machen sie berechenbar.

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