Die Deutsche Bahn soll einen wesentlichen Beitrag zur Verkehrswende leisten. Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit lassen jedoch zu wünschen übrig. Sanierungen könnten daran etwas ändern. Auch wirtschaftlich könnten sie dem Konzern helfen. Dessen Halbjahreszahlen fallen aber durchwachsen aus.

Die Deutsche Bahn hat im ersten Halbjahr 2025 einen dreistelligen Millionenverlust eingefahren. Der bundeseigene Konzern hat aber deutlich besser abgeschnitten als im Vorjahreszeitraum. Er verzeichnete nach Ertragssteuern einen Verlust von rund 760 Millionen Euro. Im ersten Halbjahr 2024 lag der Fehlbetrag bei 1,6 Milliarden Euro. Der Konzernumsatz stieg im Vergleichszeitraum auf 13,3 Milliarden Euro, ein Plus von 3,4 Prozent. Der operative Verlust vor Zinsen und Steuern (preisbereinigtes EBIT) lag bei 239 Millionen Euro. Die Bahn veröffentlicht ihre Halbjahresbilanz am Donnerstag.

Die kriselnde Bahn versucht derzeit, mit einem umfangreichen Sanierungsprogramm wieder in die Spur zu kommen. Zuletzt mangelte es bei dem Verkehrsunternehmen nicht nur an der Pünktlichkeit im Betrieb, auch wirtschaftlich lief es schlecht. Hinzu kommt eine marode Infrastruktur, auf der für den stetig steigenden Verkehr kaum noch Platz ist.

Das Programm soll in allen drei Bereichen - Infrastruktur, Betrieb, Finanzen - bis Ende 2027 Verbesserungen bringen. Das soll unter anderem mit der umfassenden Sanierung von rund 40 hochbelasteten Strecken gelingen.

Die nächste dieser umfassenden Streckenmodernisierungen beginnt am 1. August. Dann wird die wichtige Verbindung zwischen Berlin und Hamburg für neun Monate komplett gesperrt. Unter Bahn-Experten wird diese Generalsanierung als erster richtiger Härtetest für das Baukonzept angesehen, da die Strecke verhältnismäßig lang und die Umleitungsmöglichkeiten schwieriger sind als etwa bei der Generalsanierung zwischen Frankfurt und Mannheim.

Dass sich nach der Sanierung der Strecke Hamburg-Berlin die Pünktlichkeit der Bahn schon deutlich verbessern wird, ist unwahrscheinlich. Dafür sind aller Voraussicht nach noch weitere Generalsanierungen nötig, 2026 stehen vier auf dem Programm.

Besserung ist aus Sicht der Fahrgäste dringend nötig. Im Juni wurden lediglich 57,1 Prozent der Fernverkehrshalte pünktlich erreicht, also mit einer maximalen Verspätung von 5:59 Minuten. Das Ziel der Bahn ist eine Pünktlichkeitsquote von 65 bis 70 Prozent für das gesamte Jahr.

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