Am 31. Juli 2025 endet die reguläre Frist zur Abgabe der Steuererklärung für 2024: Bis dahin müssen Personen, die zu einer Abgabe verpflichtet sind, ihre Steuererklärung beim Finanzamt einreichen. Das gilt beispielsweise für Selbstständige oder für Personen mit mehreren Arbeitgebern. Wer die Frist verpasst, schiebt das Problem nicht nur auf, das Finanzamt kann zusätzlich einen Verspätungszuschlag festsetzen. Erklärungspflichtige können die Strafzahlung umgehen, indem sie einen Steuerberater beauftragen. Dann verlängert sich die Abgabefrist nämlich automatisch auf den 30. April 2026.
Und auch darüber hinaus kann es sinnvoll sein, sich Hilfe bei einem Profi zu holen. Steuerberatungen helfen, Spielräume auszuschöpfen, Abzugsposten zu nutzen und Fehler zu vermeiden. Allerdings kann die Hilfe je nach Fall kostspielig sein. Ist die Steuerlage eher unkompliziert und fehlt es einem vor allem an Zeit oder Routine, können auch automatisierte Steuerprogramme oder ein Lohnsteuerhilfeverein eine gute und günstige Alternative sein:
Günstige Hilfe bei Steuererklärung: Elster oder Apps
Die wohl einfachste und günstigste Form der Steuererklärung läuft direkt über Elster, das kostenlose Online-Portal des Finanzamts. Wem das zu kompliziert ist, der kann Steuerhilfeprogramme und Apps wie Smartsteuer, Wiso-Steuer oder Taxfix nutzen. Sie fragen konkret nach absetzungsfähigen Posten, sodass man keine Positionen vergisst. Für das Programm werden je nach Anbieter derzeit um die 40 Euro fällig, die Kosten können Nutzer auch direkt in der Steuer angeben. Den Fristaufschub bis Ende April gibt es bei diesen automatisierten Programmen nicht.

Steuererklärung Das kann (fast) jeder absetzen
Wer kompliziertere Steuerfragen hat, sollte sich Hilfe beim Profi holen. Das kann eine größere Erbschaft sein oder ausländisches Steuerrecht, weil man in einer Grenzregion arbeitet. Auch Selbstständige können helfen die automatisierten Steuerprogramme häufig nichts.
Über Suchdienst einen Steuerberater finden
Der Beruf des Steuerberaters ist geschützt. Nur wer eine Steuerberaterprüfung besteht, darf sich so nennen. Über den bundesweiten Steuerberater-Suchdienst können Beratungswillige eine passende Steuerberaterin finden. Das Online-Verzeichnis lässt sich nach Region, Telefonvorwahl oder fachlichem Schwerpunkt filtern. Dabei muss ein Berater nicht unbedingt im direkten Umfeld der Ratsuchenden leben. Viele Steuerberatungen bieten mittlerweile digitale Beratung an. Das spart Wege und zeigt, dass die Kanzlei technisch auf dem neuesten Stand ist. Ansonsten gilt es auf Empfehlungen aus dem persönlichen Umfeld und Online-Bewertungen zu hören. Das steigert die Chancen, dass es mit dem Berater passt.
Je nach Beratungsgebiet, kann es schwierig sein, überhaupt einen Steuerberater zu finden, der noch Kapazität hat. Ratsuchende erhöhen ihre Chancen, indem sie in E-Mails und Anfragen professionell auftreten. Wer bereits alle wichtigen Unterlagen bereithält und sich gut vorbereitet, steigert die Chancen, dass die Kanzlei das eigene Mandat doch annimmt.

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Der Kostenrahmen für Steuerberatungen ist in der Steuerberatervergütungsverordnung festgelegt. Sie gibt eine Gebührenspanne vor, die Steuerberater je nach Leistungsart und Aufwand berechnen dürfen. Die Höhe der Kosten richtet sich dabei meistens nach der sogenannten Wertgebühr, also wie viel ein Steuergegenstand wert ist. Bei Angestellten kann das beispielsweise der Arbeitslohn sein oder bei Gewerbetreibenden der Gewerbeertrag. Die Liste reicht von 300 bis 600.000 Euro. Bei einem Gegenstandswert von 300 Euro würde die volle Gebühr 31 Euro betragen, beim Höchstwert von 600.000 Euro läge die volle Gebühr bei 3404 Euro.
Nun wird aber nicht für jede Beratung die volle Gebühr fällig, in den meisten Fällen wird die Gebühr anteilig angerechnet. Die Verordnung listet in einer Tabelle auf, welche Beratungsleistung welchen Rahmen für die Vergütung vorsieht.
Was kostet ein Steuerberater?
Für eine Einkommenssteuererklärung gilt etwa eine Spanne zwischen 1/10 und 6/10 der vollen Gebühr. Bei einem Jahresgehalt von 50.000 Euro wären das zwischen 130 und 782 Euro. Hat eine Person darüber hinaus noch 10.000 Euro Gewinn aus Kapitalvermögen erzielt und will dazu eine Beratungsleistung, müssen diese mit 1/20 bis 6/20 der vollen Gebühr abgerechnet werden, was in dem Fall zusätzlich zwischen 30 und 181 Euro wären. Die angegebenen Sätze beziehen sich immer auf Nettowerte. Auf der Rechnung kommt also noch die Umsatzsteuer dazu.

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Alternative zu Steuerberater: Lohnsteuerhilfevereine
Eine kostengünstige Alternative können Lohnsteuerhilfevereine sein. Sie beraten Arbeitnehmer, Beamte, Rentner, Pensionäre, Auszubildende und Studenten. Selbstständige sind von der Beratung ausgeschlossen. Und: Sie gelten auch als steuerliche Beratungsstelle, sodass sich die Abgabefrist auf Ende April verlängert. Wer sich beraten lassen will, muss erst Mitglied im Verein werden. Neben einer geringen Aufnahmegebühr (12 Euro) wird dann ein Jahresbeitrag fällig, der sich nach den Einnahmen richtet.
Mit unter 8000 Euro Jahreseinnahmen sind das 63 Euro, dann steigt der Beitrag sukzessive. Menschen mit Einkommen zwischen 37.000 und 50.000 Euro müssen beispielsweise 202 Euro zahlen, ab 200.000 Euro gilt der Höchstsatz von 872 Euro. Ehepaare und eingetragene Lebenspartnerschaften können zusammen veranlagt werden. Der Lohnsteuerberatungsverbund hilft mit seiner Beratungsstellensuche, einen passenden Verein in der eigenen Region zu finden.
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