Bahnt sich in Russland im Zuge des Angriffskriegs auf die Ukraine eine Bankenkrise an? Der ukrainische Auslandsgeheimdienst sieht einem Bericht zufolge alarmierende Signale im russischen Bankensystem. Eins davon sei der Anstieg von Betrugsfällen bei Krediten, die nicht zurückgezahlt werden können.

Führende russische Banken, darunter die Sberbank und die VTB, bereiten sich offenbar auf eine Welle von Kreditausfällen vor, da sich die finanzielle Lage der Russen verschlechtere. Das berichtet RBC-Ukraine unter Berufung auf den Pressedienst des Auslandsgeheimdienstes der Ukraine (SBU). Den Geheimdienstinformationen zufolge werden Ende 2025 und Anfang 2026 in der Russischen Föderation zahlreiche Kreditnehmer massenhaft mit ihren Krediten in Verzug geraten. Schon jetzt sei die Höhe der Schulden, deren Zahlungen überfällig sind, auf 1,5 Billionen Rubel (etwa 19,2 Milliarden Dollar) gestiegen - ein Rekordwert der letzten sechs Jahre.

Insbesondere die russische Bank VTB habe festgestellt, dass der Anteil der Problem-Kredite fünf Prozent erreicht habe und im nächsten Jahr auf sieben Prozent steigen könnte. Gleichzeitig habe der Chef der Sberbank, German Gref, während der Aktionärsversammlung eingeräumt, dass die Situation im Jahr 2026 "schwierig" sein werde.

Trotz der Stabilitätsbekundungen seien alarmierende Signale im russischen Bankensystem erkennbar. So sollen Anleger begonnen haben, Geld aus kurzfristigen Anlagen abzuziehen. Erstmals in diesem Jahr flossen mehr Gelder in Anleihefonds als in solche, die Geld speichern - mehr als 2,5 Milliarden Dollar sind bereits dorthin geflossen. Ein weiteres besorgniserregendes Zeichen sei der Anstieg von Betrugsfällen. Laut VTB gibt es einen Anstieg von Betrügereien, die auf Kreditsuchende abzielten, die diese dann nicht mehr zurückzahlen könnten.

Sowohl Stammkunden als auch Unternehmen seien in Zahlungsschwierigkeiten geraten. Dies erhöhe das Risiko einer Bankenkrise. Als Reaktion darauf haben die Banken begonnen, die Situation intern aktiv zu diskutieren und bieten häufiger Umschuldungen an. Wenn alles so weitergeht, werde die Zentralbank der Russischen Föderation höchstwahrscheinlich beginnen, die Banken gezielt zu unterstützen.

Analysten des Stockholmer Instituts für Übergangsökonomie (SITE) hatten zuvor dargestellt, dass Russlands Aussagen über ein BIP-Wachstum von 4,3 Prozent im Jahr 2024 falsch seien. Laut SITE unterschätzen die russischen Behörden die Inflationsrate erheblich, um mit solch hohen Wirtschaftswachstumsraten prahlen zu können.

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