Trotz erster Maßnahmen der neuen Bundesregierung planen die Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie weitere Jobstreichungen. Seit dem Jahresstart sind bereits 60.000 Stellen abgebaut worden. Die Arbeitgeber sehen großen Reformbedarf.

Die Zahl der Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie geht weiter deutlich zurück. Allein seit Beginn des Jahres seien rund 60.000 Arbeitsplätze in dem Sektor verloren gegangen, teilte der Arbeitgeberverband Gesamtmetall auf Basis einer Unternehmensumfrage mit. Im Mai lag die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um 2,5 Prozent niedriger als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres - trotz einer sich etwas entspannenden Auftragslage.

Ende 2024 arbeiteten in der Branche nach Verbandsangaben noch 3,9 Millionen Menschen. Im Vergleich zu 2023 seien sogar bereits 140.000 Arbeitsplätze in Deutschlands größter Indus­triebranche verloren gegangen. Seit dem Höchststand 2019 sind es laut den Arbeitgebern sogar 230.000 Arbeits­plätze weniger. Auch Pläne zum Personalabbau nähmen wieder spürbar zu: Jedes zweite Unternehmen aus dem Bereich Automotive plane eine Personalreduzierung in den nächsten Monaten.

"Sozialversicherungsbeiträge müssen auf 40 Prozent zurück"

Zwar habe die neue Bundesregierung bereits einige Maßnahmen ergriffen, um für Entlastung und bessere Wettbewerbsbedingungen in Deutschland zu sorgen. Gesamtmetall-Geschäftsführer Oliver Zander nannte etwa die Senkung der Stromsteuer sowie das Investitions-Sofortprogramm. "Die Geschwindigkeit, mit der sich der Beschäftigungsrückgang in der Metall- und Elektroindustrie fortsetzt, zeigt jedoch, dass die Bundesregierung keine Zeit für Verschnaufpausen hat", teilte er weiter mit. Es müsse weiter Bürokratie abgebaut werden.

Die Frage, inwieweit Deutschland Industriestandort bleibe, sei eng verknüpft mit dem Thema Arbeitskosten, sagte der Gesamtmetall-Chef. "Die Sozialversicherungsbeiträge müssen auf 40 Prozent zurückgeführt werden. Es darf jedenfalls keine weiteren Steigerungen ab 1. Januar 2026 geben."

Derweil gab es etwas Entspannung bei der Zahl der Neuaufträge. Ihr Wert nahm von Januar und bis Mai im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum preisbereinigt um vier Prozent zu. Allerdings habe sich die Nachfrage bei den Unternehmen zuletzt wieder verschlechtert, teilte der Verband mit.

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